Montag, 31. Oktober 2011

hamburg v - der vierte tag

der heutige tag sollte also unser letzter hier in hamburg sein. was bietet sich da besseres an, als einen ort zu besuchen, den ich in 4 oder 5 bisherigen hamburgbesuchen nicht geschafft habe zu sehen, das gelände des mehrfach genutzten, dazu später, kz neuengamme. es ging also gleich einmal mit der s-bahn zum hauptbahnhof und von dort mit s21 nach bergedorf. der zug fährt nach wenigen minuten des wartens ein, alles steigt ein, "dieser zug wird eingezogen und endet hier", alles steigt aus. 10 minuten später der nächste zug, dieser schafft es dann in etwa die halbe strecke zwischen hauptbahnhof und berliner tor zurückzulegen, "wegen eines polizeieinsatzes wird sich die weiterfahrt um ungefähr 3 bis 5 minuten verzögern", nach 10 minuten dann "wegen eines abgeschlossenen polizeieinsatzes wird sich die weiterfahrt um ungefähr 5 minuten verzögern", nach weiteren 10 minuten ging es schon die verbleibenden 200 m zur haltestelle berliner tor. dort begann das spiel von neuem. dann ging es aber los - und wie. der zug fuhr langsam an, beschleunigte kaum, wurde langsamer hielt an, "wegen eines signalfehlers wird sich die fahrzeit um etwa 5 minuten verlängern", stimmt, nämlich bis zur nächsten station. so ging es weiter bis billwerder-moorfleet. bis bergedorf hatten wir gute 50 minuten verspätung. selbstredend war der bus nach neuengamme auf nimmerwiedersehen dahin und wir hatten satte 30 minuten auf den nächsten zu warten. naja, für einen kaffee (man merke den unterschied zum sonst von mir gebrauchten begriff  "café") und ein franzbrötchen blieb also ausreichend zeit.

mittels linienbus 327 ging es dann durch gartenzwerge bewehrte gartenlandschaften und in weiterer folge durch weite flur zur haltestelle "neuengammer gedenkstätte ausstellung", dort holte uns dann um 1247 die vergangenheit ein. gleich beim eingang zum gelände ist in einem glaskobel ein modell des lagers ausgestellt. zu diesem zeitpunkt wird einem allerdings in kleiner weise die wahre dimension des geländes bewußt. am weg zum langgezogenen, zweigeschoßigen ausstellungsgebäude sind die grundrisse von baracken mittels roten und weißen abbruchsteinen in gab(b)ionen markiert, eine augenfällige aber dezente art einen ersten eindruck zu vermitteln. aufgrund der in s-bahn und bus abgesessenen zeit beschlossen wir, vor besuch der ausstellung einmal das gelände zu erkunden. es war eine gute entscheidung, denn so fanden wir genug zeit das areal zu ergehen und somit einen physischen zugang zum grauen zu finden. man bedenke, daß jeder unserer schritte hunderttausendfach durch gefangene des kzs gegangen wurde, durch menschen die vielleicht wenige augenblicke später niedergeknüppelt, erschlagen, erschossen oder in den elektrozaun getrieben wurden oder aber ganz einfach an erschöpfung und auszehrung verreckt sind. aber auch ss-mannschaften, aufseher, kapos und andere entmenschte bestien sind uns vorgegangen, man kann sich daher auf diesem gelände nicht bewegen ohne auch bewegt zu werden, so pathetisch das auch klingen mag. eine simple empfehlung: hingehen, ansehen, das nachdenken kommt dann ganz von selbst.

trotz oder gerade vielleicht wegen der alles beherrschenden eindrücke, es soll ja übersprunghandlungen geben, haben wir auf dem gelände auch zwei dosen gesucht (und gefunden). die erste, "schute", führt zum ende des elbe stichkanals, der von den häftlingen einerseits neugeschaffen und andererseits in den bereits bestehenden teilen verbreitert und befestigt wurde. ebendort liegt auch eine der für die baumaßnahmen und den materialtransport genutzten schuten an land. die zweite dose liegt, wohlgemerkt sehr dezent plaziert, im hintesten teil des geländes, in jenem teil, der großteils für nationale gedenkstätten und auch für solche von interessensgruppen herhält. dieser teil war für mich bis zu einem gewissen grad unerfreulich, trennt er doch wieder auf anstatt sich im kampf gegen vergessen und zukünftige entwicklungen zu verbinden.

bedauerlicherweise war anläßlich unseres besuchs sowohl die ausstellung im gebäude des klinkerwerks als auch die in den ss-garagen nicht zugänglich. so blieb uns bis zur abfahrt des nächsten busses noch ausreichend zeit, die hauptausstellung zu besuchen. und zugegebenermaßen erst jetzt, wurde mir die nachnutzung des kzs im vollen ausmaß bewußt. sofort im anschluß an das ende des wk ii wurde das lager, wie einige andere auch, als internierungslager für nazischergen und sonstige menlichkeitskrüppel verwendet, dies bis 1948. danach aber beginnt der wahrlich wenig rühmliche "werdegang": ab 1949 wird auf dem gelände unter nutzung des baubestandes eine justizvollzugsanstalt eröffnet, welche in weiterer folge 1970 noch durch eine jungendjustizvollzugsanstalt ergänz wurde. erst im jahre 2006 wurde der gefängnisbetrieb eingestellt und neuerrichtete teile weitestgehend abgerissen. ein letztes erinnerungsstück in form eines mauerteiles und eines wachturms erinnert noch heute an diese zeit. weitere kommentare zur geschichte dieses ortes sind wohl nicht wirklich notwendig. derzeit ist der bestand des jugendgefängnisses noch auf google maps zu sehen. nach drei stunden des ergehens und verstehens ging es nun wieder gen bergedorf und in weiterer folge nach hamburg zurück.

nachdem wir nun die arbeit unter unmenschlichen und menschenmordenden bedingungen gesehen hatten, stand noch das hamburgische museum der arbeit am programm. es beleuchtet, in didaktisch ausgezeichnet aufbereiteter art, in standard- und sonderausstellungen alte und neue aspekte des arbeitens. und da hier sehr viele mitarbeiterinnen und mitarbeiter ehrenamtlich arbeiten, sind sie mit ihrer tätigkeit oft sehr verwachsen - wir fielen einer recht alten jedoch überaus rüstigen und vor allem erzählbedürftigen dame im museumsladen in die hände, die halbe stunde verging wie im flug :-).

so jetzt reicht es aber, ab in hotel! gereinigt, gedöst und, aufgrund einer unpäßlichkeit madames, allein abendessen gegangen. und da ich schon sehr lange nichts mehr afrikanisches geschmaust hatte, ging es gleich beim hotel ins tropical point. es gab/ich bestellte - ja, richtig geraten - reis mit bohnen. delikat! und weil ich schon lange keine kochbananen gegessen hatte, wurden solche bestellt. nochmals delikat! und weil es guinness, zwar in flaschen aber immerhin doch, gab, war das ganze überhaupt überdrüber :-). ach ja, einen afrikanischen hardcorebitter gab es auch noch, sehr verdauungsfördernd ...

usiku mwema!

Sonntag, 30. Oktober 2011

hamburg iv - der dritte tag

also heute gehen wir es etwas ruhiger an - hoffentlich. jedenfalls wird einmal in ruhe gefrühstückt und sodann sich zur binnenalster verfügt. das wetter macht auch mit, gelegentlich speanzeln einige ganz vife, weil ein hochnebelloch getroffen habende, sonnenstrahlen durchs gewölk. und weil wir so gute und brave menschen sind, brauchen wir auf die abfahrt des alsterschifferls auch nicht lange zu warten. madame verzieht anläßlich der anbordbezahlung heftig das noble näschen, stinkt doch der kapitän zwar nicht nach rum sondern nach ungewaschener wäsche. na servas, das hätte mir als morgengeruchsattacke gerade noch gefehlt. jedenfalls geht unser alsterschippern flott los und wird durch weniger flotte scherzchen des stinkerkapitäns halblustig untermalt. offenbar leidet er unter akutem geldnotstand, ist doch beinahe jedes witzchen irgendwie neidbasiert. jedenfalls kennen wir nunmehr den quadratmeterpreis von ufergrundstücken und nichtuferaberdochanderalsterliegendgrundstücken sowie den kaufpreis und die zimmeranzahl so mancher rand- bzw. uferständigen villa. bei meiner letzten alsterfahrt, welche auch schon so an die 4 jahre zurückliegt, war das kapitänische geplauder jedenfalls bei weitem informativer und vor allem lustiger. damals war es auch keine alsterrundfahrt, die ich unternahm, sondern vielmehr eine alsterkreuzfahrt. die dauert dann, im gegensatz zur rund einstündigen rundfahrt, beinahe 2 stunden und ist nochdazu billiger. leider haben wir den letzten termin, diesmal den 9.10. verpaßt. btw, anläßlich dieser 2007er-fahrt haben wir, naja, eigentlich war es ja der kapitän, ein auf eine gatschbank aufgelaufenes segelboot wieder flottgemacht. der damalige steuerraddreher hat den befreiten dann noch einige gratistickets überlassen, damit sie einmal einen störungsfreien alstertörn genießen können. dies natürlich sehr zum gaudium der passagiere, allerdings der passagiere beider schifferln! egal, schön war es auch diesmal, weil nämlich schifferlfahren immer schön ist.

nach einer stunde wieder am jungfernstieg angekommen, haben wir vergebens versucht einen wahrscheinlich parkbankmikro zu finden, das ist und bleibt einfach nix für mich. nach diesem nichtfund, zugegeben war die suche auch nur sehr kursorisch, machten wir uns auf zu einem besuch der kunsthalle auf, eigentlich zum besuch der darin stattfindenden, für mich beinahe schon zu umfangreichen, max "schmutzmaler" liebermann sonderausstellung. à propos, nachdem liebermann anläßlich der jänner 1933 machtübernahme der nazischweine den klassichen satz "ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte" prägte, fiel uns ein, daß wir auch noch einen leichtleeren magen hatten. ein kleiner imbiß im aalspeicher, kurz vor beginn unseres stattreisen speicherstadtspazierganges, sollte diesen unhaltbaren zustand beenden. auch hier war, trotz eindeutig touristischer ausrichtung, sowohl das service als auch die qualität ausgezeichnet. die preise hielten sich in angenehmen grenzen.

der imbiß war dermaßen ausgezeichnet, daß wir doch glatt den beginn der um 1400 beginnenden führung verpaßten. da ich jedoch den spaziergang schon einmal absolvierte, erinnerte ich mich an den eingeschlagenen weg und tatsächlich gelang es uns, die gruppe mit rund 10 minuten verspätung einzuholen. es ist unglaublich, wie sehr sich die speicherstadt, bzw. der entwicklungsteil ebendieser in den letzten 4 jahren geändert hat. ehemals brachen sind nunmehr mit wohn- und bureauhäusern bebaut und allem wurde quasi immobilienentwicklungsodem eingehaucht, obwohl hier wohl eher "eingeblasen" treffender wäre. es war jedenfalls einmal mehr eine ausgezeichnete veranstaltung der stattreisen hamburg, welche uns ein wenig mehr informiert hinterließ. da die führung gerade einmal vielleicht 70 meter von einem cache endete, wurde dieser auch gleich am weg ins neuerdings vom annenufer an den westseitigen teil des sandtorkais (#36), sozusagen schräg hinter dem miwula, übersiedelte speicherstadtmuseum "mitgenommen". der neue standort läßt leider das überaus authentische ambiente der altlocation vermissen. der ehemals rohe dielenboden wird zum preßspanindustrieboden und die freistehenden balken sind überhaupt verschwunden, schade. noch ist allerdings nicht das letzte wort gesprochen, die netten damen hegen noch hoffnung, in vielleicht 2 oder 3 jahren wieder ins alte gemäuer zu übersiedeln. aus solidarität wird jedoch eintritt bezahlt und die eher noch sehr vorläufig aufgestellten exponate bewundert. nach einem solitee :-) übersiedeln wir in die auf der anderen seite des kais liegende speicherstadt caférösterei. immerhin möchte ich sehen, wo mein berliner coffee circle café geröstet wird.


*************** achtung, schamlose werbung ***************

bei dieser gelegenheit möchte ich gleich einmal werbung für diesen café machen. der bei coffee circle angebotene espresso ist ganz einfach toll. ich habe jahrelang nach einem fair trade café gesucht, der meinen espressogeschmack trifft und ebenso jahrelang nichts auch nur ansatzweise brauchbares gefunden. vor 3 monaten kam ich im zuge einer i-net recherche zufällig zu den berlinern, bestellte einmal ein halbes kilo und war wahrlich, und bin es eh kloar weiterhin, begeistert. ein geschmacksintensiver, ganz leicht fruchtiger, keineswegs säurebetonter café der extraklasse. unterdessen werden schon meine schwester im geiste und ein saunakollege mit diesem produkt versorgt. ach ja, ein euro pro kilo geht umweglos an ein auswählbares projekt zur entwicklungshilfe in der produktionsgegend. ein paar fetzendeppate braunhirne würden wahrscheinlich von gutmenschencafé sprechen - naja, wenn gutmenschencafé auch so gut schmeckt soll's mir recht sein - und dem geneigten leser vielleicht auch.

*************** ende der schamlosen werbung ***************

jedenfalls waren wir jetzt einmal mehr rechtschaffend müde, haben sich trotz schonwaschgang doch wieder einige straßenpflaster- und museumsbesuchkilometer angesammelt - und die zählen ja bekanntlich doppelt :-). es ging also heim ins hotel zwecks durchwärmender und reinigender dusche, zwecks kurzerbeinhochlagerung und last but not least zwecks auswahl eines abendessensrestaurant. wie erwartet konnten alle drei punkte erfolgreich erledigt werden. leider hatte das syrische restaurant keine freien plätze mehr und so mußten wir doch glatt ein zweites mal portugiesische essen - mist auch schon :-) unsere wahl fiel auf das lusitano, ein dermaßen portugiesisches lokal, daß es nicht einmal eine homepage anbietet :-) die qipe bewertungen sagen eigentlich alles: souterrain (schon wieder!), ausgezeichnete zubereitung, frischester fisch, freundlichstes service, mehr denn soziale preise, rundum ein genuß auf der ganzen linie. die einrichtung so wie ich sie aus portugiesisches dorfwirtshäusern kenne, ebenso der fernsehapparat :-) große empfehlung! - aber bitte nicht so groß, daß wir beim nächsten besuch keinen platz mehr finden :-)

voller bauch - heim ins bett - boa noite!

Samstag, 29. Oktober 2011

hamburg iii - der zweite tag

also leicht spüren wir die füße von gestern schon noch. es ist unglaublich wie sich summa summarum rd. 12 km straßenpflaster in die zehen ziehen. gestern am späten nachmittag haben wir uns beim sozusagen im haus befindlichen lidl noch mit kriminalwasser, orangensaft, tee, zucker und milch eingedeckt. auch eine packung spekulatius hat sich ins zimmer verirrt. so ausgerüstet wird zwischen bett und dusche gefrühstückt, die beste methode nur keine zeit zu verlieren, noch zu präsent ist die "vergeudete" zeit beim stockholmer frühstücksbufet :-) also los geht's und um 1000 haben wir bereits den gestern nichtgefundenen dichtercache eingesackt. komisch, ich könnte schwören, daß ich dort gestern auch schon auf verdacht gesucht habe. von dort ging es gleich weiter zum gesternauchnichtgefundencache. nunmehr mit dem listing was das ganze gar keine hexerei mehr, auch hier haben wir gestern schon kursorisch gesucht. komisch, daß uns das doserl da nicht auch schon aufgefallen ist ...

egal, jetzt da wir uns bereits dem alten elbtunnel genähert hatten, mußte dieser auch begangen werden. und auch diesmal war das nordseitige gebäude eingerüstet - oder noch immer? als ergänzung dazu war diesmal auch nur der rechte der beiden tunnel begehbar, der linke wird derzeit saniert. trotz oder gerade wegen des leichten nebels bot sich von der südseite, der steinwerder seite des tunnels ein wunderschöner und in manchen details surrealer blick auf das urbane hamburg. ein halber kilometer hin und ein halber zurück und wir waren wieder in st. pauli. übrigens sollte uns am vorletzten tag unseres aufenthaltes, der alte elbtunnel seine letzten geheimnisse preisgeben.

jetzt waren wir aber wieder am deich und lenkten unsere schritte zu einem meiner nemeniscaches. kaum war das monster im blickfeld, machten wir auch schon 2 suspekte gestalten aus. wir schlenderten heran und schließlich besiegelte der in der hand gehaltene gpsr ihr schicksal, nämlich das, den cache für uns gefunden zu haben. die beiden stellten sich als die rupp's vor und machten sich erbötig, das doserl auch wieder an unser statt zu verstecken, dafür nahmen wir ihnen einen tb ab. liebe rupp's, es war ein vergnügen euch kennengelernt zu haben, auch wenn das apostroph im namen schon ein bisserl weh tut :-) so, dieses cacheproblem war gelöst, blieb also nur noch das problem langsam entstehender hungerödeme zu lösen. es ging also ins sb-bistro(!) des restaurants überseebrücke direkt am johannisbollwerk. ein lokal das trotz seiner abgrundtiefen häßlichkeit und der offensichtlich ausschließlichen touristenzentriertheit, immer absolut korrektes sb-essen bietet. auch diesmal waren die erbsensuppe und die matjesfilets auf hausfrauenart ausgezeichnet. die filets werden offenbar weiterhin mit bauchspeicheldrüse eingelegt, ein umstand der den klassischen geschmack und die charakteristische konsistenz (sozusagen weich und doch fest) erst schafft. nach soviel essen muß auch gesch..... werden und dazu bedarf es eines kanals (auf norddeutsch auch fälschlicherweise "siel" genannt). nicht nur hat(te) hamburg ein eigenes sielmuseum (unweit des nordportals des alten elbtunnels) sondern auch einen überaus liebevoll gefertigten abgang in die tiefen des kanalnetzes. wo sich dieser befindet, sei hier verschwiegen, sehr weit war es jedoch nicht dorthin.

unweit dieses angeblich gar nicht anrüchigen ortes starteten wir auch unsere spaziertour entsprechend dem vorschlag des hamburger abendblatts "hammonias aufmüpfige tocher: die neustadt". gleich die erste station, das grunner + jahr verlagshaus, ist ein wohl perfektes beispiel der sogenannten "modernen nautischen architektur". viele zitate aus dem schiffsbau sind hier wiederzufinden, brücken, kiele, bullaugen, maste, ... nochdazu werden die bureaux durch attraktive jalousiekonstruktionen beschattet. von dort war es nicht weit bis zu den krameramtswohnungen, den wohnungen verwitweter händlergattinnen. schnell noch ein wirtshaustip: das taifun gleich neben den krameramtswohnungen. trotz der mehr denn touristischen umgebung hat sich hier ein überaus pittoreskes lokal erhalten. eventuell dort begangene sünden können nun aber gleich in der michaeliskirche gebüßt werden - sofern man denn einlaß findet ob der manchmal anstehenden menschenmenge. wir haben es diesmal sein lassen, ist mir doch u.a. vollkommen schleierhaft, was an dieser barockkirche aus 1906(!) denn wirklich so umwerfend sein soll. es sei denn, man betrachtet die größte turmuhr deutschlands als sensation. eines stimmt jedoch, der ausblick vom turm hat schon was, wenn es nicht gerade nebelt :-) über das malerische herrengrabenfleet ging es zum großneumarkt mit dem hertz-joseph-lewy-stift, einer jüdischen stiftung die sich um bedürftige frauen kümmerte und deren haus mit der nummer 54/55 perfiderweise von den nazischweinen als sammelplatz für zur vernichtung im kz bestimmter juden mißbraucht wurde. über die kohlhöfen, einem sozialen brennpunkt der späten 1920er- und 30erjahre, ging es zu den nachgenutzten resten der alten synagoge im hinterhof der poolstraße 13. unweit des brahmsplatzes und des hauses der ver.di gewerkschaft mit seinen frühen nationalsozialistischen fassadenapplikationen (trottelhaft dreinsehende und ungewollt lustig aussehende verrenkungen machende teutschnationale crétins aus bronze), endete unser spaziergang mit der suche und findung eines caches um 1430.

da wir um 1445 einen termin an der hohen brücke hatten, von dort ging unsere von stattreisen hamburg organisierte 2-stündige hafenfahrt los, nahmen wir unsere beine in die hand und düsten die beinahe 2 km gen sso - puh, das war was ... wir schafften es beinahe pünktlich und wie im grunde genommen anzunehmen war, verzögerte sich die abfahrt ohnehin :-) wie eigentlich alle bisher von mir besuchten veranstaltungen der stattreisen, war auch diese von ausgezeichneter qualität. die erklärungen waren erschöpfend und offenbar kompetent. im vergleich mit den üblichen hafenrundfahrten kommt der unterschied schnell an den tag. nochdazu bieten die stattreisen einen print-at-home-service für die tickets an und dealen auch gegen rechnung. nach 2 wegen der doch flutenden information ermüdenden schifferlfahrstunden, erreichten wir wieder den ausgangspunkt und kurz darauf den hafenkrancache. ein ausgezeichneter café im neueröffneten eissalon mit toller rundumaussicht am kajen, stärkte uns für den heimgang ins hotel.

die ersehnte dusche tat sehr gut, ebenso der schnell gebraute tee mit milch. es blieb also nur noch ein restaurant für das abendessen zu suchen und vor allem auch zu finden. gestern waren es die portugiesen, heute sollten es daher keine spanier werden. vielleicht doch etwas weiter nördlich aber doch nicht zu weit. frankreich bietet sich da an. warum nicht? die liste war länger als erwartet und doch sprang le bistrot souterrain (eigentlich bistrot le souterrain) irgendwie heraus. ein blick auf den stadtplan ließ jedoch erschaudern, in the back of beyond of st.georg, zwischen steindamm und s-bahn berliner tor, was soll man da noch mehr sagen ... aber da bekanntlich nicht gewinnt wer nicht auch wagt, wurde schnell wieder ein tisch für 2030 reserviert. die gegend erwies sich in natura noch viel öder als erwartet und schön langsam wurde mir der satz auf der elektronischen speisekarte klar "(.) das eigene Flair des Souterrains erschließt sich Ihnen
erst wenn Sie sich von der Gegend nicht abschrecken lassen und es sich dort gemütlich machen.", wie wahr!
jedenfalls ist das wirtshaus ein überaus schnickschnackloses: abgang in den souterrain, einige tische, alle mit wixleinwand, eine chefin in der küche, ein hinkender chef im service, ein paar gäste, eine plastifizierte speise- und weinkarte, überaus akzeptable preise aber jetzt kommt's, supergeiles essen. es wurden die entenrillettes und eine soupe au pistou als vorspeisen bestellt. beides ganz einfach ausgezeichnet, die rillettes keinswegs überfettet (wie so oft) und der pistou ausgewogen im geschmack. es folgte sodann eine kalbszunge in kapernsauce mit sellerie-erdäpfelpurée für madame, dem (ein-)vernehmen nach sehr gut und moules auf meinen wunsch "à la crème" frites - ebenfalls ausgezeichnet wiewohl das essen der moules eher einem infanticide gleichkam, so klein waren die kleinen. ausgezeichnet waren sie jedenfalls. als nachspeise gab es crème caramel und etwas käse und zu trinken wasser sowie einen kräftigen, delikatkomplexen muscadet (de sévre et maine). summa summarum ein hunderter der es absolut wert war.

ab ins bett und "bonne nuit" - ich meinte natürlich " well tau rüsten!"

Freitag, 28. Oktober 2011

hamburg ii - der erste tag

nachdem der 0715abflug uns gegen 0850 nach hamburg brachte und ebensolches die s-bahn ins hotel und ebendort ein aufenthalt weder geplant noch notwendig war, ging es noch am vormittag, nach einen café, also so gegen 1030 los. und da wir jetzt schon einige stunden gesessen sind, bot es sich an, ein paar zufußkilometer zu machen, ein genuß. das wetter war akzeptabel und sollte es bis zum abflug auch bleiben. geschätzte 400 meter über uns schien die sonne heftig jedoch erfolglos gegen den hochnebel an. jedenfalls war es, für mich, warm genug um im t-shirt zu spazieren. es ging also per pedes zuerst in groben zügen die max-brauer gen süden bis zur palmaille. am weg dorthin wurde ein recht netter gehsteigbadewannen(!)cache gehoben und das grab herrn klopstocks besucht. von dort ging es sodann gen osten über den wunderschon gelegenen altonaer balkon, unter dem der schellfischtunnel verläuft, richtung fischmarkt und landungsbrücken. unterwegs suchten und fanden wir noch einen interessanten ?-cache, den ich aber aus gründen der diskretion nicht benenne. einen weiteren suchten wir zwar, fanden ihn aufgrund meiner krankheit, die mir gerade nicht einfällt, jedoch nicht - zumindest einstweilen.

da der hunger nach guten 5 km schön langsam an die magenwände pochte wie das beethovensche 5. symphonieschicksal an die tür, ward der schon vorher getroffene beschluß nach veddel zu fahren in die tat umgesetzt. es ging also mittels u- und s-bahn zur station veddel und von dort noch schnell einen guten kilometer entlang der backsteinbauten aus den späten 1920erjahren zum wirtshaus mit dem verführerischen namen veddeler fischgaststätte, einem ort der wahren fischzelebration, nämlich gebacken und erdäpfelsalat mit mayonnaise. ein leichtes essen, allerdings nur für hafenschwerstarbeiter :-) selbstreden mußten wir auch anläßlich des ich glaube 4. besuchs erst einmal 15 min. schlange stehen um zwei sitzplätze zu ergattern, dann ging es jedoch los: eine große portion und eine kleine portion jeweils mit erdäpfelsalat, ein wasser, ein astra, ein kümmel. und da wir ja soziale wesen sind, wenngleich manche cacherkollegen dies auf das heftigste bestreiten, teilten wir den 4er-tisch mit 2 überaus freundlichen älteren mitmenschen aus lüneburg, die, so wie wir, anläßlich eines hh-besuchs immer auch die vfg besuchen.

nachdem der hunger nach essen wahrlich gestillt war, blieb noch der nach kultur zu befriedigen. wir machten uns daher mit feisten bäuchen auf, die sogenannte ballinstadt zu besuchen. herr ballin, dereinst seines zeichens u.a. generaldirektor der hapag, baute auf veddeler grund rd. 30 gebäude zwecks sicherer unterbringung, medizinischer untersuchung und verwaltung hunderttausender auswanderungswilliger. drei dieser gebäude wurden wieder aufgebaut (nachdem man sie anfang der 1960er niedergerissen hatte) und dienen nun als museum.  aufgrund der i-netpräsenz der ballinstadt hatte ich bedenken hinsichtlich des informationsgehaltes bzw. der präsentation, welche sich leider auch bestätigten. ein klein wenig interesse an der materie vorausgesetzt, schließlich könnte es ja leicht sein, daß ein bis mehrere familienangehörige ebenfalls ausgewandert sind und im immigrationsland die gleiche rolle spielten wie heute bei uns eingewanderte (man merke, daß die damaligen emigrationsmotive genau die gleichen wie die heutigen waren), erbringt die recherche im i-net bedeutend mehr und besser aufbereitete information zum thema als der ausführlichste besuch der ausstellung. aber immerhin sind die klos sehr sauber, es sei nur vor der schleimseife gewarnt, deren gestank man stundenlang nicht mehr los wird, und das angeschlossene café recht gut. das spannendste an dieser ausstellung war jedoch der weg von der vfg dorthin, war dieser doch mit einem cache beim iba-dock und einem solchen auf der gegenüberliegenden seite des müggenburger zollhafens behübscht.

nach dieser eher enttäuschenden museumserfahrung mußte jetzt aber kultur en masse her - und zwar sofort! auf ging es also die rd. 1,5 km zum hafenmuseum. etwas zu diesem museum zu schreiben, kann der sammlung nicht wirklich gerecht werden. wer das alte krahuletzmuseum in eggenburg kennt und sich eine ebendort stattgefunden habende explosion vorstellt, hat den bruchteil einer vorstellung vom hafenmuseum: im lagerschuppen 50 reihen sich schiffmotore an eine originale holzschute von vielleicht 10 metern länge, kisten voll mit daumendicken nieten an radarschirme, kurbelwellen an schiffsmodelle, ein sensationelles durcheinander. wir haben nicht einmal die museumskasse gefunden. im außengelände geht es vergleichsweise geordnet zu, schifferln reihen sich an ladekräne welche wiederum neben containerhebewerken stehen. dazwischen eine diesellok und ein haushohes irgendetwas an dem gerade mit einer flex geflext wird und was weiß der kuckuck sonst noch alles - ein abenteuer. btw, wir kamen am drittletzten tag der öffnungsperiode, also nix mehr bis mitte april 2012! ob das freigelände außerhalb dieser zeit zugänglich ist, weiß ich leider nicht. ach ja, einen cache gibt es ja auch dort.

nach weiteren 1,5 km richtung s-bahn ging es dann elektromotorisiert gen heimhotel. ebendort noch schnell eine eur 10,00 rubbelwertkarte zwecks 5-stunden-i-netisierung  gekauft, geduscht und ein lokal zwecks abendnahrungsaufnahme gesucht und auch im portugiesenviertel gefunden, das restaurant porto wurde ausgewählt. ein anruf zwecks reservierung verlief im ersten moment enttäuschend, im zweiten jedoch sehr erfreulich, da man uns doch einen platz am tresen anbieten konnte, für 2030 vereinbarten wir unsere erscheinung. wie bereits anzunehmen, muß ich mich loben, die wirtshausauswahl war eine überaus gelungene. ich aß zur vorspeise eine caldo verde ausgezeichneter qualität, wenngleich etwas dickflüssig. madame bestellte als hauptspeise lammfilet, ihren angaben entsprechend von bester qualität und ich die nicht auf der karte zu findende und doch zugesagte spezialbestellung bacalhau cozido. dieser wurde, wie es sich für einen braven bacalhau cozido gehört, mit knoblauchzehen, einem hartgekochten ei, karottenvierteln, gekochten erdäpfeln und pflückkohl serviert. leider fehlten die kichererbsen, worüber jedoch aufgrund der allererstklassigen qualität aller anderer bestandteile gnädig hinweggesehen wurde :-). das zum essen servierte olivenöl schmeckte dermaßen portugiesisch, daß es wie ebendort, von mittlerer qualität mit einem etwas höheren säureanteil sein mußte. ganz präzis so gehört es sich für dieses gericht und es setzte ein leichtes glücksschweben bei mir ein - wiewohl mit dieser bauchfüllung ein schweben wohl eher unwahrscheinlich sein mußte. die nachspeise in form eines pudim wurde geteilt. "dois bicas e dois aguardentes faz favor" war unsere letzte bestellung. die ohnehin überaus großzügig bemessenen doppelten aguardentes wurden vom lokalbetreiber als geschenk des hauses gleich ein zweites mal serviert, was nicht nur unseren magen sondern ein klein wenig auch unsere hirne schloß ... muito obrigado senhor soares!
r.r. at night

aber jetzt zurück zur s-bahn landungsbrücken und heim ins schlafreich. boa noite! oops, ich meinte natürlich well tau rüsten!

hamburg i - 1070 wien --> vie --> ham --> hamburg

na servas, kurz nach 0700 geht der flieger. das heißt
- um 0415 aufstehen,
- den wasenhaften und nur der schwerkraft gehorchenden körper irgendwie zu entdrecken,
- in ebendiesen einen café einzufüllen,
- ihm die hose nicht verkehrtherum anzuziehen,
- die wohnung koordiniert zu verlassen,
- den weg zur um 0511 abfahrenden ersten u3 zum westbahnhof zu finden,
- ebendiese auch koordiniert zu besteigen und
- in weiterer folge zu verlassen,
- den richtigen aufgang zum tagesdämmerlicht zu erahnen und
- endlich beim airportbus zu landen.
schnell sorgt das monotone busmotorengeräusch für ein sanftes entschlafen auf der begleiterin schulter. es lebe der arztberuf, denn deren vertreterinnen können sich offenbar gar nicht derartigen schlafhilfeschreien verweigern :-)

nach 0530 + 0,75 * stunde sind wir dann von wien kommend in vie angelangt. die vortägige i-netzeincheckung ermöglich ein nurnochkofferabgeben. ein umstand der jedoch hinsichtlich zeitaufwand gegenüber eincheckung + gepäckaufgabe genau nullo, nix, nada, niente bringt. die ehemals staatsairline schafft es gerade einmal vielleicht die hälfte der zur verfügung stehenden gepäckcounter zu besetzen, ein umstand der für satte 20 minuten sinnlosherumstehereiundim30sekundentaktgepäckvorwärtsschieben sorgt, daß dies auch ganz anders geht, wird beim kapitel "hamburg --> ham --> vie --> 1070 wien" nachzulesen sein.

nach einem weiteren café und einem gebäcklichen irgendetwas dazu verfalle ich wieder in die frühmorgenlethargie und döse dem boarding entgegen. nach dem erlösenden "boarding completed" stellt sich heraus, daß meine oftmals angewandte strategie bei 2 reisenden und dreisitzkombinationen den fenster- und den gangplatz zu reservieren auch diesmal aufgegangen ist. wir sitzen als einzige zu zweit auf drei plätzen - platz satt (vorwegnahme des deutschen idioms) für die haxn - ätsch!

der flug vergeht wie in solchem ...

punktlich weg, überpünktlich an, schnellgepäck in ham, ab in die s-bahn, raus aus der s-bahn, zwei stockwerke hinauf, eine tür auf und wir stehen in der lobby des intercity hotels hamburg-altona. empfang flott, freundlich, kompetent, zimmer kein ballsaal aber wir wollen eh nicht tanzen, dafür sauber und funktionell eingerichtet, wasserkocher vorhanden, fenster schalldicht. wlan vorhanden gegen eur 10,00/5h sekundengenau. café brauen, trinken und ab ins gewühl.

fast hätt' ich es vergessen, das hotel "spendiert" einen freifahrtausweis für den kompletten großbereich hamburg des hvv für die dauer des aufenthalts. allerdings ist diese freifahrtkarte ausschließlich vor ort zu beziehen, sodaß die fahrt ham --> hamburg jedenfalls mit eur 2,80 pro nase zu buche schlägt.

Dienstag, 11. Oktober 2011

über das wasserpredigen ...

... und weintrinken zu philosophieren, steht einem religionsphilosophen besser an als mir, deswegen werde ich mich damit begnügen, ein paar sätze zum thema "mir gefällt es nicht, etwas ganz spezielles zu tun und tue es doch mehrfach (bis zu 140-fach in einem aufwaschen)" verfassen. nein, das wird kein geschreibsel zum thema raucherentwöhnung oder nägelbeißen. nein, es geht ums doserlsuchen, im speziellen um das suchen in kombination mit der ganz speziell enthirnten form des doserlversteckens namens powertrail, z.b. im weinviertel, daher der müde konnex zum titel :-)

- ja, aber dazu hast ja schon was geschrieben. du wirst senil und wiederho(h)lst dich ja.
- gib a ruh, diesmal gehts ja um mein nichtgewolltes suchen!
- was heißt da "nichgewolltes suchen"? warum solltest du etwas suchen, das du nicht suchen willst? gibt es einen versteckergott, der mit blitz und donner dein suchen und natürlich auch dein finden einfordert?
- nein, natürlich nicht. und selbst wenn, ich hab ja immer mein blasphemietascherl dabei.
- aber warum suchst du dann, wenn du gar nicht suchen willst?
- die tschechen sind schuld!
- bitte wer?
- na die tschechen, denn sie waren übermotiviert.
- hast du gestern abend irgendwelche pulverln gschluckt oder was graucht oder wie?
- nein, ich wollte den hirnlostrail schon nach ein paar doserln nicht weitermachen, weils eben nicht das war, was ich mir beim geocaching wünsche aber dann sind die tschechen gekommen ...
- habens dich bedroht? soll ma eine diplomatische protestnote verfassen? ich hab da einen schulkollegen, der könnt da was unternehmen ...
- nein, ich hab dann halt nicht anders können aber nicht etwa weil ich punktegeil war, die tschechen warens.
- willst noch weiter darüber sprechen, ich hör dir gern zu und kosten tut die therapie auch nix.
- nein, nein, das wird schon wieder ...

ein paar wochen später, nachdem das opfer doch eine stationäre therapie absolvierte ...

- servus, alles im lot?
- eh kloar, ich hab jetzt tschechisch glernt, damit ich den übermotivierten tschechen paroli bieten kann.
- toll, nix schlechtes, was nicht auch was gutes hat.
- und die therapie hat auch geholfen. naja, geholfen nicht wirklich, sie haben meine erinnerung an die 8 stunden der suche und findung ausradiert, damit mein leiden ein ende hat.
- na noch besser!
- net wirklich, denn hier gilt jetzt blöderweise "vor den augen, aus dem sinn". ich seh diese schlange und weiß nicht mehr ob es mir gefallen würde sie zu erlegen oder nicht.
- na das könn ma doch locker herausfinden, wir gehen das vieh einfach einmal an. eventuellen tschechenattacken gegenüber sind wir ja jetzt dank deiner sprachlernung gewappnet und wenn wir erkennen, daß das nix für uns ist, hör ma einfach auf und gehen auf ein paar achterln.
- glaubst geht das wirklich?
- na sicher, wirst schon sehn. also bis zum 15.10.2010!

wenige tage später, an einer landesstraße in der pampa, zwischen manhartsbrunn und seebarn ...

- jetzt gehts aber los, a so a tolles doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

160 m weiter auf der landesstraße ...

- a so a liabs doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

160 m weiter auf der landesstraße ...

- a recht a liabs doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

160 m weiter auf der landesstraße ...

- a so a schens doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

viele male 160 m weiter auf der landesstraße ...

- du, langsam werd ich müd, hör ma für heut auf und komman in a paar tag wieder.
- mir solls recht sein. sag einmal, gfoit dir das eigentlich?
- du ich weiß noch net recht

10 tage später, am 25.10.2010 ...

- jetzt gehts aber los, a so a tolles doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

160 m weiter auf der landesstraße ...

- a so a liabs doserl, schnell loggen, ins auto und weiter

und so weiter und so fort, 160 m weiter auf der landesstraße ...

- du, langsam werd ich müd, hör ma für heut auf und kumma in a paar tag wieder.
- mir solls recht sein. sag einmal, gfoit dir das eigentlich?
- du ich weiß noch net recht

3 tage später, 28.10.2010 und so weiter und so fort ...

schließlich am 10.11.2010 ...

- so, jetzt hamma 140 doserl in 4 anläufen gesucht und gefunden
- ja, das war auch ganz richtig und wichtig, grad so wie wir es getan haben.
- stimmt, denn nach 10 oder 20 oder 30 oder 40 oder 50 oder 60 oder 70 oder 80 oder 90 oder 100 oder 110 oder 120 oder 130 doserln hätten wir unter keinen umständen beurteilen können ob uns diese form des geocachens gefällt. da wir wissen wollten, wie für uns so ein powertrail ist, haben wir ihn gesucht und was wir angehen, das machma auch fertig und seis in 4 tranchen. aber jetzt wissmas.

- servus und danke und bis zum [pkapt] #nnn, denn bis dorthin hamma alles schon wieder vergessen. da müß aber schneller beim kapieren sein, denn dort gibts keine 140 doserln am weg zur erkenntnis.
- servus und gruß an die gattin

eventuelle ähnlichkeiten mit lebenden geocacherinnen und geocachern sind keineswegs zufall. ebensolches gilt für eventuelle zitate.

ich gebe es ja zu, ich werde meinem erstgedanken zur religionsphilosophie jetzt doch ein ganz klein wenig untreu, weil einen aspekt möchte ich doch noch auf das tapet bringen:

halt, nein, doch nicht. damit laß ich mir noch ein bisserl zeit, vielleicht kann ich noch ein paar widersprüchliche aussagen hervorrufen.