Donnerstag, 12. April 2012

ein besuch in hochegg, tag 3 - das ende - oder ...

auch andere urlauben auf teilweise kosten anderer :-)

nach einer ruhigen nacht wartete einmal mehr ein delikates frühstück auf mich. bedauerlicherweise waren meine beiden charmanten tischgenossinnen jedoch bereits am vormittag des gestrigen tages abgereist. ein zweiter besuchstag bei der ebenfalls in hochegg kurenden oma war anscheinend für alle zu anstrengend. um 1000 war es dann wieder soweit, madame lilli wurde abgeholt und vermeldete, daß nette freunde aus wien zu mittag erscheinen und wir mit ihnen ein gemeinsames mittagessen im notorischen restaurant fally einnehmen werden. eine recht nette perspektive, war unsere erfahrung mit ebendiesem lokal ja eine recht gute gewesen. da bis zum projektierten treffen um 1330 ja noch haufenweise zeit zur verfügung stand und auch das wetter sich, nach den gestrigen intermittierenden schnee- und regenfällen, von der besten seite zeigte, wurde beschlossen, noch schnell ein paar doserln zu suchen. die erste dose namens imagine liegt an der südwestseite des tales in prominenter position, von dort ging es zum eher nichtssagen radwegcache.

danach ging es allerdings los und ich muß zugeben, daß ich an diesem cachologisch-emotionalen beinahedesaster ein gerüttelt maß an schuld selbst zu tragen habe. was ich üblicherweise kritisiere, habe ich im gegenständlichen fall selbst getan, nämlich das listing nicht zu lesen. ich habe mich zugegebenermaßen von der sehr schönen position des caches auf der übersichtskarte blenden lassen - my fault. jedenfalls fuhren wir mit der karre bis zum wenige hundert meter nach der ortschaft beginnenden forststraßenfahrverbot, parkten dort und machten uns auf die angeblich 40-minutensocken. mal ging es im schatten, mal in der sonne auf einer forstautobahn dahin (ich idiot hab mir nicht einmal die http://www.amap.at/ angesehen, sonst wäre mein enthusiasmus eh schon gebremst gewesen und vor allem hätte ich das ziel ja identifiziert). nach einer guten halben stunde dämmerte es mir: da gibt es doch eine kleine warte in der gegend, wie heißt die nur? die geistige morgendämmerung wurde wenig später zum gleißenden sonnenschein und eine minute später hatte ich es auch schon sehrdunkelbraun auf dunkelbraun (das ist definitiv kein zufall!). "kernstock-warte" stand auf einem verwitterten holzwegweiser - scheiße, verdammte scheiße! viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, als meinen log zum cache. dieser alten nazisau haben wir quasi die révérence erwiesen - scheiße, verdammte scheiße, gleich nochmals! da wir bis auf wenige minuten schon am ziel waren, gingen wir auch noch die letzten 200 meter. immerhin reichte mein harndrang um ...

nach ausgiebigem fluchen und urinieren ging es zurück um noch schnell zwei doserln zu suchen. das eine zeichnete sich durch vollkommene sinnentleertheit (ich kann nicht ausschließen, daß man seine finger nicht auch in hundepisse badet) aus, das zweite und letzte für dieses wochenende zeigte uns den allerdings nicht näher erklärten teufelshügel. wie so oft, bot auch hier das i-net die fehlende erklärung. sie hängt übrigens mit der schon als sehenswert beschriebenen kirche st. wolfgang zusammen. nunmehr war es aber an der zeit, uns diesmal sozusagen von hinten an den fally anzupirschen.

kurz vor 1330 erreichten wir gleichzeitig mit unseren freunden/bekannten den ort des zukünftigen mittagessens. die parkplätze waren nahezu vollkommen ausgelastet und so erwarteten wir schon leichte verzögerungen im service. es sollte aber unerwartetes eintreffen. nach der begrüßung war es unterdessen 1330 geworden und wir betraten frohen mutes die lokalität um den für 6 personen und 2 hunde reservierten platz einzunehmen. so hatten wir es zumindest vor. der zwei tage zuvor souverän agierende kellner  lief wie ein vom fuchs gescheuchtes hendl hin und her (aus eigener erfahren vollkommen kontraproduktiv im service) und wich uns und damit der frage nach dem tisch ganz offensichtlich aus. es muß einem allerdings erst einmal gelingen mir beim vorbeigehen auszuweichen und so kam es, wie es kommen mußte: "wir haben für 1330 einen tisch unter dr.xy für 6 personen reserviert" brachte ich unser begehr an den mann. das nunmehr eher männchen meinte, daß es noch kurz dauern werde und wir kurz warten sollten. ich schickte daher die 5 restwartenden an die frische luft (gewartet sollte in der verrauchten gaststube werden) und wartete halt brav, grad so wie angeordnet. in der miesesten wirtshausklitsche der wiener vorstadt wird dem wartenden in einer derartigen, für einen wirten üblicherweise mehr denn peinlichen, weil seine gier ausdrückenden situation, ein glas wein oder ein apéritiv auf kosten des hauses angeboten, hier in dieser unsäglichen dreckshütte allerdings kam nichts, gar nichts. nach 10 minuten fing ich entweder eine kellnerin oder die chefin oder die klofrau oder wen auch immer beim versuchten vorbeihuschen ab und erfuhr lapidar, daß es noch ganz kurz dauern würde. das war dann zuviel, ich beorderte telephonisch madame lilli zwecks übernahme meiner warteposition und verließ wutschnaubend die lokalität. nach weiteren 10 minuten hatten wir dann unseren tisch, gaben unsere bestellungen auf und warteten und warteten und warteten und warteten ... so, hier beende ich lieber meine geschichte, das ganze gärt noch immer in mir und ich merke, wie mein blutdruck steigt. den weiteren verlauf kann man sich mit etwas phantasie ohnehin vorstellen. dessenungeachtet war das essen aus diesmal von ausgezeichneter qualität, z.b. hatte der zwiebelrostbraten ja ausreichend zeit abzuhängen :-)

nach dem langen sitzen taten die daran anschließenden paar minuten des flotten spazierengehens ausgesprochen gut und so ging es, zwar noch immer innerlich schnaubend  aber doch schon nicht mehr auf 220 mm hg, zurück gen hochegg. ebendort lieferte ich madame ab, verfachtete mein gepäck in die karre unserer bekannten und fuhr mit ihnen zurück nach wien.

summa summarum, bis auf die heutige kernstock- und wirtshausepisode, ein für alle beteiligten bewegtes und angenehmes osterwochenende.

Mittwoch, 11. April 2012

ein besuch in hochegg, tag 2 oder ...

auch andere urlauben auf teilweise kosten anderer :-)

nach einer ruhigen nacht auf sehr hartem lager, piepste der wecker um 0730 um mir einen streßfreien frühstücksantritt um 0930 zu ermöglichen. die ersten streckenden bewegungen hatten es in sich und so manches gelenk erfreute sich neuer durchblutung :-) tatsächlich brach zeitweise auch für kurze zeit die sonne durch die wolken - ich hatte bereits erste hoffnungen, allerdings waren diese, zumindest was das wetter anging, ungerechtfertigt. nach rund einer stunde des aufwachens, streckens, reckens, reinigung und ankleidung wartete das frühstück auf mich. für dieses wurde am großen tisch im aufenthaltsbereich gedeckt, allerdings drei gedecke und somit war klar, daß das kleine mädchen, welches gestern abend anläßlich meiner heimkunft aus der nachbarstür gelugt hat, wohl einem zweitgast zuzuornen war. tatsächlich wurde, kaum hatte ich bei tisch platz genommen, meine nachbartür einen breiten spalt geöffnet aus dem heftiges wehklagen drang. "aua, mama", "au, das tut immer noch weh" war zu vernehmen. und da ich eine lange kinderhaarmähne erkannte, dachte ich an bürstungsschmerzen oder ähnliches - wie falsch ich doch mit dieser annahme lag. nach 10 minuten des klagens humpelte eine offenbar geschundene kinderkreatur richtung frühstückstisch und mühte sich vergebens diesen in eine hinzusetztaugliche position zu bugsieren. ich half ein wenig nach und fragte die in etwa 9 oder 10-jährige humpeldame nach der ursache der ach-so-großen beschwerden. ein noch immer leicht weinerliches "das bett ist sooooo hart" war die antwort. und kaum war dies ausgesprochen, verließ die kindsmutter ebenfalls leicht "verzogen" und humpelnd das zimmer. gerne hätt' ich sie gestützt :-) da ich jedoch madame einige höhenmeter über mir thronen wußte, begnügte ich mich mit frühstückssmalltalk und verständnisvollen blicken besonder in richtung der frau mama :-)

eigentlich war ja für heute ein besuch am hochwechsel via kaltwiesenhütte geplant, aufgrund des wetters am samstag und der für heute angekündigten schneefälle wurde diese idee jedoch schleunigst verworfen - eine weise entscheidung. statt dessen wurde eine befahrung der wehrkirchenstraße beschlossen. auch dies eine weise entscheidung, bietet die strecke doch vielfältige kirchenobjekte in unterschiedlichen aus- und umformungen. von der nahezu unberührten romanischen rund- und wehrkirche in scheiblingkirchen über übergangsformen zwischen romanik und gothik und hochgothischen bauten bis zum vollkommen barockisierten kirchenbauwerk, hat die strecke eine große vielfalt an einem dutzend stationen zu bieten. bedauerlicherweise waren viele der besuchten kirchen trotz der osterfeiertage nicht bzw. nur unzureichend betretbar. naja, auch ein umgang mit kulturgut ...

links und rechts der strecke, von edlitz ausgehend, wurden einige wenige doserln gesucht, nichts spezielles, eher beifang aber summa summarum doch ganz nett, besonders die schirmaussicht vom 2cv bot so einiges an ausblick. jedenfalls führte uns der backhendl-cache zur bezeichneten backhendlstation. dort war zwar mehr oder weniger die hölle los, jedoch wurden wir zuvorkommend und flottest bedient. bedient aufgrund der massigen nahrungsaufnahme (2 * backhendl, was sonst) verließen wir nach einer guten stunde übersättigt das lokal um den tipgebenden cache zu finden. samma froh, daß die speiseröhre beim bücken gut gegen aufsteigende nahrung gesichert ist, denn der magen war bis zur oberkante gefüllt :-)

nachdem das wetter immer mieser wurde, brachen wir den outdoortag nach findung des glitzerruinencaches ab und fuhren zwecks reinigung und umkleidung keusch einerseits nach hochegg und andererseits nach lucka. als ort der abendnahrungsaufnahme wurde heute der grüne baum in kirschschlag (eigentümliche homepage) bestimmt. am weg dorthin besuchten wir noch die wolfgangskirche am hang des lienberges, sehr beeindruckend, sowohl in lage als auch form. die auswahl des abendessens fiel aufgrund der kleinen karte recht leicht und bestand aus fleischstrudelsuppe und lammbraten - beides von ausgezeichneter qualität. der als digestif getrunkene zirberne war ebenfalls allerbestens da nicht süß. madame zog es vor mit einer hirschbirne und einem kurzen schwarzen das auslangen zu finden. beginnender alkoholismus oder doch nur die folge des zwangsweise abendessens in der rehab? die zukunft wird es zeigen :-) als süßen abschluß wurde noch ein raffaellokuchen (nach einer angeblichen praline benannt) serviert, gar nicht übel.

mit vollem magen ging es sodann heimwärts, wo bereits die hartmatratze meiner harrte :-)

ein besuch in hochegg, tag 1 oder ...

auch andere urlauben auf teilweise kosten anderer :-)

nachdem madame ihren beruf sehr ernst nimmt und daher ihren berufskolleginnen und berufskollegen den arbeitsplatz sichern möchte, verfügte sie sich vor nunmehr 2 wochen auf eine 3-wöchige kur. herz und kreislauf sollten neu geschmiert werden und zwar hoch über grimmenstein, nämlich in hoch-(was denn sonst)-egg. um nun den trennungsschmerz nicht ins unendliche zu steigern, beschloß ich einen solidaritätsbesuch während des letzten wochenendes. gesagt, überlegt, getan!

quartier wurde bei der bioschafbäuerin kölbel genommen. für wohlfeile eur 26,00 wurde ein großes zimmer mit großem badezimmer und separathäusl sowie ein frühstück geboten. das sehr rustikal aus stangenhölzern gezimmerte himmelbettgestell trug eine stein- und beinharte schafwollmatratze (noch härter als die meinige, wiewohl ich daran gar nicht glauben konnte), eine beinahe zu harte matratze, sogar für mich - dazu aber später. der ausblick ging auf den gegenhang und sorgte somit für äußerst sporadische aber wenn-schon-denn-schon massive morgensonne. nachdem nun die anreise mit der öbb - man glaube es kaum - vollkommen problem- und verzögerungslos vonstatten ging, wurde am samstag schon um 10:30 das zimmer bezogen. nach einem kurzen kleidungswechsel ging es sodann gleich auch cachingtour.

als recht nett erwies sich der chuno-cache, eine recht nette ruine. um nicht sinnlos in der gegend herumzusuchen und sich womöglich auch noch an den bereits manifesten zerstörungen zu beteiligen, empfehle ich den hint zu lesen. für lesefaule: "im burggraben an der ecke". und sollte das dem owner nicht passen, so hat er einfach pech gehabt, denn die erhaltung der ohnehin schon angegriffenen bausubstanz hat eindeutig vorrang vor der hinweislosen suche. auf der in hangrichtung linken seite gibt es übrigens einen bequemen zugang zum ruineninneren. von dort ging es via mittagessen zur xl-grotte wo wir nach cachefindung bekanntschaft mit  2 enthirnten trialfahrern machten. es hat schon was, mit lärmenden und stinkenden motorrädern auf 50 cm breiten fußwegen im wald zu donnern, zumindest für crétins hat es was. der nächste cache führte zu einem windradl mit angeblich zugänglicher aussichtsterrasse. offenbar ist allerdings die angegebene telephonnummer nur für nichtwerktätige sinnvoll, denn am samstag meldete sich ebendort niemand.

ach ja, das mittagessen wurde in der schönen aussicht eingenommen. allerdings sind die tische dort dermaßen nieder, daß man anläßlich des niedersetzens tatsächlich eine schöne aussicht genießt, nämlich eine auf hunderte vor den den augen plötzlich auftauchenden schmerzensternchen. nochdazu wohlduftet der restaurantteil penetrant nach nassem hund, ein geruch der nur noch durch den von schweißfüßen an penetranz übertroffen wird. das eingenommene essen war nichtssagen und so kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern. der wein war leb- und lieblos, die wände von der pächterin mit sinnleeren sinnsprüchen dekoriert und sämtliche fenstersimse mit teddybären besetzt. ein unglaubliches sammelsurium an dümmlichen dekorationen gepaart mit geschmacklosigkeiten erster güte. kurz und gut ein am besten zu vergessendes lokal.

das abendessen fand im restaurant fally statt. ausgezeichnetes essen mit umsichtiger (allerdings streßintoleranter, wie sich am montag herausstellen sollte) bedienung. der lammrücken war à point gegart und somit ausgesprochen saftig und die von madame aus diätgründen verspeisten geräucherte forellenfilets ebenso von ausgezeichneter qualität. der zum lamm georderte blaufränkisch aus großwarasdorf ließ ein wenig die kraft vermissen, ein umstand der der harmonie mit den zarten lammrückenstücken aber eher zu- denn abträglich war. zu leicht geht doch ein zarter geschmack unter den klauen eines zu wuchtigen weines zugrunde. sehr positiv sei auch noch der wacholderschnaps erwähnt, einer der ganz guten sorte. um wohlfeile eur 47,00 wechselte essen und getränk den besitzer.

nach dieser stärkung ging es geschwächt einerseits gen reha hochegg für madame und andererseits gen lucka 2 für mich.