Mittwoch, 29. Dezember 2010

wie sich wohl jederfrau/jedermann ...

... vorstellen kann, bekommt ein derartiger weihnachtsabend nur den wenigsten. ich stand also gegen 9:30 auf, verursachte das bereits erwähnte knarren des fußbodens in zimmer 6 auf das allerheftigste und begab mich gen badezimmer. der mir im spiegel entgegenblickende kam mir keineswegs bekannt vor, aus höflichkeit putzte ich ihm aber doch die zähne. auch die darauffolgende dusche brachte nur wenig leben in meinen wasenhaften körper. omg, am 25.12. gibt es ja kein frühstück beim eigl richard, pures elend machte sich breit. eigentlich wäre die aufnahme von fester nahrung ohnehin nicht ganz gefahrlos möglich gewesen aber mehrere kannen tee mit milch wären schon etwas sehr feines ... wie so oft meinte es das schicksal aber gut mit mir und ich wurde zu einem café ins haus der gestern beschenkten lieben langzeitfreundin eingeladen. dafür nahm ich sogar das graupate 17-jährige(!) katzentier in kauf. offenbar war mein zustand nicht dazu angetan, lange widerstand zu leisten und so wurde ich - nein, das jetzt aber wirklich nicht sondern vielmehr - opfer eines buddhistischen indoktrinierungsversuchs. ich widerstand mit buddhistischem gleichmut. es war unbedingt notwendig, hatte ich doch den tod eines hasen beauftragt und damit mein karma, wäre ich dem buddhistischen gedankengut anheimgefallen, auf die nächsten 67 reinkarnationen definitiv versaut. zum hasen komme ich gleich.

nach 2 cafés sah die welt auch in buddhistischer hinsicht schon viel besser aus und ich dachte bereits ernsthaft daran aufzubrechen und ein paar doserln zu suchen. kurz bevor ich mich dazu aufmachte, dämmerte es mir, daß da ja etwas mit einem hasenauftragsmord war, so à la "i hired a hare contract killer". aus der dämmerung wurde eine erhellung und es fiel mir, wie dem karpfen unter dem schuppmesser, wie schuppen von den augen: das traditionelle 25.12.-wildhasenmittagsessen stand am programm, wenngleich auch, wie üblich bei mittagsessen in litschau, erst gegen 13:30. jetzt war es schon mittag und eine dosensuche zahlte sich nunmehr wirklich nicht mehr aus, vor dem mittagessen. aber nachher geht es wirklich los, ganz sicher!

nachdem der hase sich bereits seit gestern nacht, ich konnte mich daran gar nicht mehr erinnern ihn gespickt und mariniert zu haben aber so gut wie er schmeckte, mußte ich es gewesen sein, in einer marinade aus rotwein, zitronensaft, salz, pfeffer, lorbeer, wacholder und einem hauch knoblauch plus einer gehörigen portion karotten- und selleriewürfeln suhlte, so ein faules schwein auch, und otti ihn bereits gegen 11:00 in den ofen schob, stand, nach zubereitung einer delikaten gemüse-rotwein-rahmsauce, einem frugalen mahl nichts mehr in wege. und wie es sich halt zu einem frugalen mahl gehört, wurde dem marinadewein gehörig zugesprochen. und wie es halt nach einem frugalen mahl so ist, bedurfte es des einen oder anderen verdauungsbitters. eine autofahrt wäre demnach unverantwortlich gewesen. morgen ist ja auch noch ein tag zum dosensuchen und das wetter wird bestimmt auch noch viel schöner als heute, da bin ich mir ganz sicher.

- to be continued -

1 Kommentar:

  1. Herzallerliebst! So du über Silvester vororts weilen wirst, grüß mir bitte die Runde.
    Und zum 17jährigen Kater sag ich nichts :)

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