Samstag, 3. September 2011

stockholm v, der zweite ganze tag i, von der synagoge bis zum amöbenhaften

08:00 aufstehen, frühstück und los geht's. die beine und füße von der gestrigen gewalttour eher schwer geht es doch voller schwung und elan - oder so - los richtung synagoge. der architektonische teil der aufgabe war ja flott erledigt aber die sehr flache dose, die eigentlich nur eine halbdose und eigentlich gar keine dose ist, hat sich ein wenig geziert. von dort ging es aber via einer unauffindbaren dose zum eigentlichen tageserstziel, zum stockholms stadsmuseum also quasi dem pendant zum wienmuseum. aber wirklich nur pendant, weil alles ein wenig unordentlicher, unprofessioneller kurz ein wenig menschlicher präsentiert wird. irgendwie sieht das ganze wie das ergebnis einer hobbymusealen betätigung aus. gleichzeitig wird aber im hintergrund höchst professionell gearbeitet, eine überaus gelungene mischung also. sehr beeindruckend waren die im obersten geschoß untergebrachten beiden original-"wohnungen". die anführungszeichen werden bei einer besichtigung klar. wenn heute jemand über beengte lebensverhältnisse spricht, dann möge er/sie sich wenigstens eines der beiden wohnlöcher ansehen: 2 erwachsene + 3 kinder + 2 bettgeher auf einem nicht einmal ganz 9 m² raum plus einer halbhohen höhle mit einer grundfläche von bestenfalls 1,5 m² - ich weiß, das kling unglaubwürdig, ist aber so. nach einem kleinen mittagshäppchen im museumsrestaurant ging es dann ...

... zur naheliegenden landungsbrücke des bereits bekannten hop-on hop-off schifferls zwecks erreichung eines für uns noch weißen gebietes auf der stockholmkarte, dem eiland skeppsholmen. davor mußten wir aber noch über die slussen (schleuse), ein in der mitte der 30er jahre des 20. jh konstruierter und nunmehr langsam verkommender verkehrsknotenpunkt sinnentbehrenden ausmaßes. immerhin gibt es zwischenzeitlich reifende ideen diesen monstruösen klotz durch luftige und/oder kompakt-elegante städtebauliche werke zu ersetzen. die slussen hinter uns, das schifferl davor und dann ging es los zur insel und zum cache, der uns auf das namensgebende museum einstimmen sollte.

das moderna museet war also unser ziel. ursprünglich hatten wir vor, uns einen flotten überblick zu verschaffen, ein unterfangen, welches wir aufgrund massiver reizüberflutung nach besuch der photographie- und der magritte-foucaultausstellung unterließen. wir besuchten, wohl besser "überflogen", also nicht einmal die hälfte der ausstellungsfläche - und dies in zwei stunden. anschließend warfen wir noch einen kurzen blick ins direkt angrenzende arkitekturmuseet, quasi zur augenberuhigung :-). die ständige ausstellung zur schwedischen architektur im laufe der jahrtausende bietet einen luftig gestalteten überblick zum thema. bedauerlicherweise war die sonderausstellung "manmade environment" eher zwanghaft gestalterisch. dieser umstand brachte mit sich, daß horizontal frei im raum aufgehängte amöbenartig geformte photographien mit erklärenden texten nur schwer bis nahezu garnicht zu "erforschen" waren. aber vielleicht waren wir auch bereits nur zu müde ...

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