Donnerstag, 1. März 2012

mein urlaub auf teilweise kosten anderer,
die tage 9 und 10

scheiß an, das war eine nacht, die zum 9. tag. jede halbe stunde pumpt sich die manschette am linken oberarm auf und in weiterer folge furzt der autonome blutdruckmesser die zuvor eingepumpte luft wieder aus. malerisch, so eine nacht. jetzt kann ich mich in personen mit durchschlafstörung einfühlen. jedenfalls war um 0615 schluß, ich stand auf, demontierte die apparatur, reinigte meinen nächtlich geschundenen körper und lieferte den ganzen schmarren im schwesternzimmer im erdgeschoß ab. so geht des oba net! oh doch, mädel. genau so geht das! um 0700 gab es frühstück und um 0830 atemphysiotherapie bei der luftzauberin madame furtner. da mir die hochkomplexen abläufe des paripep ii geläufig sind, war das unser letztes treffen. die komplexität besteht übrigens darin, in ein mundstück auszuatmen und dabei einen, an einem manometer ablesbaren, überdruck von 20 mbar zu erzeugen. wie man sieht, erfordert dieser ablauf stundenlanges training. ich frage mich, für welche crétins diese schulungen gedacht sind. um 0900 war es dann endlich soweit, meister lichtenschopf bat mich zu einer aussprache und erklärte mir, daß die nächtliche ruhestörung keine signifikant neuen erkenntnisse gebracht hat. das hatte ich ihm auch sagen können, daß ich einen minimalst erhöhten blutdruck habe ( 2  - 4 mm hg zu viel, sozusagen, gerade jetzt in zeiten des singvogelerwachens, ein lercherlschas). nach dieser für den oberdoktor offenbar frustriereden erfahrung meinte er fast schon resigniert: "irgendeine untersuchung müss' ma aber schon noch machen." ich ersuchte um eine spannende untersuchung, die diesmal auch für mich etwas hergeben sollte. er verfiel auf die idee, mein herz sonographisch erforschen zu lassen und dies gleich morgen, dazu aber später.

um 1100 trat ich einmal mehr wörtlich auf der stelle, nämlich am fahrradergometer. 35 minuten bei guten 100 watt (ich bin halt eine leuchte, und zwar keine sparleuchte, ich strahle halt vor mich hin) sollten meine ausdauer tunen. btw, ich bemerke derartiges wirklich schon leicht. auch heute war das highlight wieder "bewußt atmen, einfach singen", offenbar ein persönliches schatzi anliegen des lichtenschopfs. nach dem abendnachmittagsessen um 1700 ging es ab in die sauna und das schwimmbad. gleichzeitig habe ich für mich bestimmt, daß ich den angekündigten vortrag mit dem vielversprechenden titel "arthrose für anfänger" spritzen würde. alle freude wurde mir genommen, als ich, nach dem ersten aufguß meine bahnen im schwimmbecken ziehend, via lautsprecher die desillusionierende meldung "der für heute abend vorgesehene vortrag entfällt!" vernahm. keine freude des aufbegehrens lassen sie einem, die gfraster! um 1930 nachrichten, danach lesung und verbettung. anläßlich der letztlüftung kam ich noch in den akustischen genuß des heute im mehrzwecksaal auftretenden alleinunterhalters. man glaubt es kaum, wie grauenhaft musik sein kann ... bonne nuit mes amis!

heute morgen, endlich wieder einer der einer störlosen nacht folgte, begann gleich einmal erst um 0645, da blieb noch zeit bis 0800, bis zur terminal verordneten echokardiographie. was das daran angehängte "(tte)" bedeutet, weiß ich bis jetzt nicht, ich muß da einmal nachfragen. also das ganze begann gleich einmal mit 15 minuten verspätung, wie sehr ich das doch schätze. "guten tag, ziehen sie das leiberl aus, legen sie sich auf die liege." na servas, das ist ja nahezu schon kasernenton, so nicht liebe frau doktorin! nachdem madame dann auch noch 5 minuten die befundung des meines vorgängers ins diktaphon diktierte ("seeeehr schlechte beschallmöglichkeit aufgrund eines ausgeprägten ephysems ....") köchelte ich bereits auf kleiner flamme vor mich hin. endlich wandte sie sich mir zu, kugelblitzartig und ebenso förmig wechselte sie ihren aufenthaltssort vom schreibtisch zur untersuchungssliege. so, jetzt kauf ich ihr die schneid' ab. ein plank'sches "na, da geht's heute ja ganz schön rund, oder?" brachte sie wieder auf den boden der diagnostischen realität zurück und plötzlich war sie umgänglich, verbindlich, freundlich und vermittelte haufenweise kompetenz. sie hieß mich auf die rechte seite der untersuchungsliege zu rutschen und mich auf die linke seite zu legen. "schaun's ich richte ihnen da einen gemütlichen polster, da legen sie nur den kopf und nicht auch die schulter d'rauf und lehnen sich einfach an mich. ich muß zugeben ein nicht unangenehmes gefühl. nochdazu legte sie mehr oder weniger mütterlich ihren rechten arm über mich und begann mein herzerl mit schallwellen zu herzen. leider sah ich nicht auf den rechts von mir plazierten monitor, blickte ich doch nach links. nach einiger zeit des abtastens, drückens und dankenswerterweise der erklärungen was denn gerade genau untersucht werde, war es plötzlich da, das "schwadabb schwadabb schwadabb" und auf dem fuß folgte eine implizite erklärung: "jede klappe eine eigene melodie, sag' ich immer" und tatsächlich, die nächste machte "schwabubb schwabubb schwabubb". so arbeiteten wir uns durch alle vier klappen und man merkte förmlich die erregung der kugelblitzärztin und schnell nocheinmal angebracht "wie ich immer sag, jede spielt ihre eigene melodie!". am ende der untersuchung wurden dann zur sicherheit auch noch die 3 lebervenen sonographiert, diesmal konnte ich sogar zusehen und mit richtigem enthusiasmus stellte madame fest "wunderbar, sehen sie, bei jeder einatmung kollabieren die 3 venen, wunderschön und dehnen sich danach wieder sehr schön auf.. soweit also alles in ordnungbis auf einen minimalen rechtsherzüberdruck, den können's allerdings vernachlässigen.". freundlicherweise konnte sie sich kaum von mir losreißen und wischte mir sogar eigenhändig den glibber von der (helden)brust.

um 0915 folgte dann noch ein 5/4-stündiges krafttraining, welches ziemlich an die substanz ging. diesmal brannten manche muskeln ganz schön. das war somit das ende des offizielltherapeutischen tages. nach dem mittagessen ging es aufgrund der ausgezeichneten witterung schnellen schrittes nach weyer zwecks findung eines cachedoserls und auch gleich wieder zurück. der hinweg dauerte gute 20 minuten und der rückweg mit 127 hm eine halbe stunde. fast bin ich ein wenig stolz. nach dem abendessen wurde dann noch ein vortrag über diabetes besucht und damit der soziale teil des tages beendet.



bonne nuit mes amis!

1 Kommentar:

  1. Lieber theplank,

    als regelmäßiger Leser deiner Zeilen möchte ich für deine unterhaltsamen und informativen Geocaching-, Kulinarik-, Reise- und Was-auch-immer-Berichte danken!

    Ich wünsche dir weiterhin einen erholsamen Aufenthalt, gute Besserung und noch einige spannende Highlights. Auch wenn jemand dich irrigerweise für psychologisch auskuriert hält..! ;-)

    Mit freundlichen Grüßen aus Graz,
    Wolfgang (=maxchart)

    P.S.: Das "(tte)" dürfte laut Internet für "Transthorakale Echokardiografie" stehen.

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