Mittwoch, 20. Juni 2012

usedom - fünfter tag, arschpause in greifswald

gestern abend wurde das fahrrad an den holtz'schen radverleih retourniert. es ging einfach nicht noch einen tag, der hintern tat zu weh. tja, und ohne selbstbetrieben fahrbaren untersatz muß man halt einen fremdbetriebenen nutzen. es ging also nach den notorischen morgenritualen per pedes (irgendwie doch widerlich) den satten kilometer zum bahnhof um ebendort den rictung peenemünde rauschenden ubb-zug zu sehen. die mir unterdessen schon ans herz gewachsene schaffnerin grüßte freundlich aus dem zug und wir verabhandzeichneten ein treffen rd. 15 minuten später, im zug der gegenrichtung nach zinnowitz und so war es dann auch. von zinnowitz ging es via züssow nach greifswald.

gleich hinter dem bahnhof befindet sich die ehemalige greifswalder brauerei, die derzeit quasi eine apallische existenz führt: es gibt sie rein physisch noch, es besteht aber keine chance mehr, daß von ebendort auch nur ein milliliter bier mehr in die welt fließt. das ehemalige verwaltungsgebäude, eine art stadtvilla, wird derzeit von diversem grünschlingzeug überwuchert und die produktionsstätten haben ihre tore definitiv geschlossen. ein klassisches wendeopfer. aber wegen der brauerei bin ich ja nicht 0145 unterwegs gewesen, ich wollte ja die 3 backsteingotikkirchen sehen, also nichts wie in die innenstadt. diese aufgabe war aufgrund der überschaubaren größe der stadt in 5 minuten fußweg inklusive unterwegssightseeing erledigt. bedauerlicherweise war die erste kirche am weg, die st. jakobi kirche fest verschlossen und so mußte ich mich auf den dumont reiseführer verlassen. hier begann für mich auch der nicht abgeschlossene (ich war zu faul zu rechnen :-)) kirchenspaziergangscache. vom jakob ging es zum nikolaus, zum dom st. nikolai dessen turm allerdings durch eine potthäßliche barockhaube verunstaltet ist. ein im grunde wunderschöner bau, hoch aufragend, klar strukturiert, hell und luftig und dank der zugehörigkeit zum evangelischen glaubenkreis auch in keiner weise schmucküberfrachtet sondern sehr nüchtern und auf das wesentliche zentriert, wirklich ein räumliches erlebnis, welches nur noch von der dicken marie übertroffen wurde. eine wunderschöne dreischiffige hallenkirche wartet auf die gar nicht so zahlreichen besucher. und dicke marie wird die st. marien kirche wegen ihrer von außen eher gedrungenen bauform genannt. wie es der zufall so will, erinnert die darstellung eines dicken wales an das auftauchen des tieres im greifswalder, eigentlich wiecker, hafen, irgendwann mitte des 16. jahrhunderts und seitdem ziert ein riesiger grauer wal eine wand des nordschiffs. auch hier wieder ein räumliches erlebnis erster güte. im zusammenhang mit der lokalen backsteingotik empfehle ich auch diese lektüre.

mittagszeit = hungerzeit und da ich am greifswalder hauptplatz ein werbeschild für ein restaurantschiff im binnenhafen gesehen habe, wird dieses nach 3-minütigem spaziergang auch gleich geentert. ausgezeichnetes essen zu moderaten preisen wartet auf die hungrigen, z.b. eine klare fischsuppe und matjesvariationen und ein bier um rd. eur 15,00 und da nach dem essen ein paar meter zu machen sind, ging es danach zu einem eher schrägen cache. von dort ging es einmal quer durch die altstadt um einen noch viel krankeren cache nicht als found-it zu logen :-) langsam aber sicher ging es von dort via einem whisk(e)y-shop, btw besten dank an das fesche mädel für die gratisverkostung, zurück zum bahnhof und von dort heimwärts nach karlshagen.

nach einiger erholungszeit ging es dann wie üblich gegen 2000 zum abendessen, diesmal wurde scholle geordert. wie üblich eher deftig aber überaus geschmackspräsent. einmal mehr ein gedicht - und für morgen bleibt mir dann nur mehr der zander, naja ...


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