nach dem anlegen erfolgte eine einschulung hinsichtlich rudenbetretung durch die lokale was-auch-immer-frau, die es für außerordentlich wichtig empfand, einem mitzuteilen, daß mittels brusthohen zäunen abgesperrte teile der insel nicht betreten werden dürfen und gefälligst die wege zu benützen wären. das klingt alles sehr wichtig, wenn man aber bedenkt, daß die komplette nordhälfte der insel tabuzone ist, nämlich der bewaldete teil, und selbst unter bewanderung aller irgendwie nur gehbaren wege und asphaltbänder geradeeinmal ein kilometer spaziermöglichkeit zusammenkommt, relativiert sich das ganze wieder. egal, madame hatte ihren auftritt und schlug als abschlußeinlage noch vor, daß sich die angelandeten in zwei gruppen teilen sollten, wobei die eine die wege im uhrzeigersinn und die andere entgegen diesen begehen sollten um staus zu vermeiden - wir waren vielleicht 15 passagiere am schiff ... auch wurscht, ich entschied mich für entgegen, was denn sonst :-) in wirklichkeit eilte ich schon während der letzten worte unserer begrüßerin davon um den ruden-cache zu suchen, finden, logen. von dort ging es langsamen, schließlich wollte die reststunde ja irgendwie verbracht werden, schrittes richtung süden, am ruinösen lotsenturm und der ehemaligen nva-unterkunft, die nunmehr schwalben eine solche bietet, vorbei zum gemauerten beobachtungsturm der auf vier etagen eine kleinausstellung zur geschichte des rudens bietet. leider bietet er, im 3 geschoß, auch eine handbetriebe nebeltröte. die kids fanden es unheimlich lustig, mittels handpumpe die lokalvuvuzela zu betreiben und damit sicher an die 120db schalldruck zu erzeugen - ich weniger, denn ich werde offenbar alt. jedenfalls war nach einer stunde die halbe insel erfolgreich abgegrast und die informationen bezüglich der inselrolle als beobachtungsposten für peenemünder raketenflugexperimente eingesogen.
das schifferl wurde wieder bestiegen, die zuerst rumpelige heimfahrt angetreten und sodann schlief ich auf der erste etage ganz einfach ein. erst eine verringerung der motordrehzahl aufgrund der herannahenden karlshagener hafenanlagen ließ mich wiedererwachen - mit wahrscheinlich hochrotem gesicht, denn es spannte aufgrund eines wahrscheinlich gerade noch abgewandten sonnenbrands ganz gehörig.
nach einem anständigen essen beim trottelapostrophfischhändler im hafen, bestehend aus gebackenem dorsch und einem schönen stück räucheraal sowie einem flascherl radeberger pils, ging es radelnd, wie denn sonst, richtung zinnowitz, 2 doserln warten auf dem weg auf mich - und tun es auch heute noch tun, habe ich sie doch nicht gefunden. jedenfalls wußte ich dann, daß die wahl richtiger- aber zufälligerweise auf karlshagen gefallen ist. sowohl in zinnowitz als auch in trassenheide war die hölle los. dort wäre ich wahrscheinlich keinen tag geblieben. manchmal hat man aber eine gute nase für solche entscheidungen :-)
nach diesem kleinen ausflug hieß es abschiednehmen vom holtz'schen radstall, wo ich unterdessen auch schon als "der verrückte wiener" bekannt war - woher wissen die das alle nur? egal, am späten nachmittag/frühen abend wurde der trolley gepackt bevor ich mich wie üblich um 2000 zum nordwind verfügte. es wurde diesmal der letztfisch, der zander aus der peene, bestellt. zugegebenermaßen mit gemischte
merci liebe freunde da oben, im nordosten. dank für die gastfreundschaft, für die offenheit dem verrückten wiener gegenüber, für die freundlichkeit, kompetenz, verbindlichkeit und für was weiß ich noch alles. bis zum nächsten mal!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen