Samstag, 12. Februar 2011

chronologie einer nichtreise und reise teil x - für eine nacht nach kraig und dann nach wien

nach dem ergreifenden haidercrashplatzerl ging es forschen reifens heim ins reich - des vaters. kraig war bald erreicht, dem papa wurde diesmal kein essen weggegessen sondern dem wirt in hunnenbrunn 2. nix rares aber ohne weiteres genießbares füllte den magen. der morgen danach führte nach einem frühstück zuerst zu diesem cache, übrigens nix besonderes und nicht einmal an landschaftlich spannender stelle liegend. die runde um den see, im sommer absolviert, ist recht nett. in weiterer folge ging es dann hierher. ein wirklich nettes kircherl und ein flottes doserl obendrein. g'schmackige verkehrsschilder haben's dort :-)

nach einem mittagessen schon wieder beim "hunnenwirt", ging es dann flott nach wien zurück. ein improvisierter und trotz allem wirklich schöner kurzurlaub fand damit am sonntag nachmittag sein ende.

fazit: februarsonne, naziwirkungsstätten, februarsonne, ein nichtabendessen, februarsonne, tiefe löcher, februarsonne, meer, februarsonne, altes beinahenochösterreich, februarsonne, partisanenwirkungsstätten, februarsonne, naziwirkungsstätte, februarsonne, mehr meer, februarsonne, gekochtes schweinefleisch, februarsonne, noch mehr meer, februarsonne, noch ein tiefes loch, februarsonne, gartenzwerg, februarsonne

chronologie einer nichtreise und reise teil ix - gedenkplatz

dieser punkt unserer reise verdient ein eigenes kapitel.

in abwandlung eines karl kraus zugeschriebenen satzes: wenn die sonne der politikkultur tief steht, werfen selbst zwerge lange schatten.






chronologie einer nichtreise und reise teil viii - von villa opicina über skocjan bis vor einen geschenk- ooops ich meine gedenkplatz

aufstehen, reinigen, packen, frühstücken, restpacken, zahlen, abfahren verbrauchte schon einmal 1,5 stunden an unserem letzten tag im süden. vom hotel ging es gleich einmal hierhin, ein wirklich unerwartet schöner platz zwischen schnellstraßen, speditionen und werften - man glaubt es kaum, wie idyllisch es dort war. wiewohl sich das doserl offenbar verabschiedet hatte, reute mich kein meter des 2 km  rundganges um dieses kleinreservat.

von dort ging unsere reise nordwärts, genauer gesagt zu diesem cache. ich habe ihn bereits letzten august gefunden, doch damals war ich zu früh am tag unterwegs um die kirche offen vorzufinden. auch diesmal war sie verschlossen aber wir konnten die schlüsselhalterin ausfindig machen und so, nach einigen minuten des herumtelephonierens des schlüsselhalterinnenehegattens, war es soweit, die kirche zeigte ihre volle pracht. über und über bemalt, kein freier zentimeter, der freskenmaler muß schrecklich unter seinem horror vacui gelitten haben - aber einfach wunderschön! wir
genossen noch ein wenig die umgebung und versuchten uns an einem cache, welcher allerdings einen etwas längeren anmarsch bedeutet hätte und dazu waren wir heute vormittag zu bequem.

als wir wieder auf der autobahn waren zeigte die uhr 12:40 und kürzestfristig wurde bestimmt, daß wir uns "noch schnell" die auf der anreise verpaßte skocjan jama ansehen. gedacht, beschlossen, getan. und schade wäre es gewesen, wären wir unverrichteter dinge nahezu vorbeigerauscht. beinahe 2 stunden wanderten wir englisch und bestens geführt durch die unterwelt. obwohl dies schon mein zweiter oder dritter besuch dieser höhle war, lauerten hinter jeder wegbiegung neue eindrücke auf mich. alles in allem ein absolutes muß, hier in der gegend. zumindest für mein empfinden bedeutend spektakulärer als postojna in jedem fall jedoch ganz anders. bei dieser gelegenheit sammelten wir auch gleich vor ort die daten für diesen hier.

mit diesem cache ging es nun wirklich richtung .at, nicht aber ohne noch einmal halt zu machen, nämlich hier. leider war das doserl nicht zu finden und das überaus hübsche kircherl - ja, richtig geraten - verschlossen und so beschlossen wir: genug für heute! wir gaben der karre die sporen, überwanden den loibl diesmal in die andere richtung und erreichten klogenfuat.

Freitag, 11. Februar 2011

chronologie einer nichtreise und reise teil vii - triestiner gegend v - von s.giusto über die piazza unita italia, pepi, und s.giusto zum hotel

nach dem besuch in der risiera, die interessannterweise noch nicht ziel eines gc.com-caches ist, wiewohl dieser schreckensort wert wäre über lokale bekannteit hinaus seine wirkung zu tun, ging es richtung s.giusto, kastell, forum und kathedrale. am weg dorthin machten wir noch bei einem cache in einem total unerwarteten park mitten zwischen wohnhäusern halt. hood near home wurde um punkt 12:00 gefunden. nicht ohne bauchweh, befindet sich die dose doch keine 10 m vom kinderspielplatz entfernt. ohne weiblicher begleitung hätte ich gar nicht begonnen danach zu suchen, zu absurd sieht ein mann allein im gebüsch aus.

nachdem wir wunderbarerweise gleich bei s.giusto einen parkplatz, nochdazu einen beinahe legalen, gefunden haben, wurde der dortige cache ebenfalls schnell gefunden. bei dieser gelegenheit möge der leser versuchen, herauszufinden ob die kathedrale anläßlich unseres besuchs geöffnet war oder nicht :-) egal, wir kamen ja wieder. anstelle der kirche wurde halt zuerst das forum roman inspiziert sowie das kastell besucht und bei bestem wetter eine runde auf den bastionen gedreht. wir genossen die sonne, eine möve tat es uns gleich und nutzte die dunkle dachpappe als wärmespeicher. soviel oder besser so wenig zu s.giusto, selbst ansehen ist hier die devise.

von ganz oben ging es nunmehr nach ganz unten, sozusagen auf das ausgangsniveau der österreichischen landesaufnahme. immerhin hat der großglockner seine höhe ja nur durch den pegel des mittelwasser der adria bei triest und das schon seit langem :-) der pegelstand wird mitten im yachthafen, am molo sartorio, gemessen. anläßlich meines letzten besuchs in triest ist es mir sogar gelungen bis zu diesem punkt vorzudringen. diesmal begnügten wir uns damit, uns auf in etwa das gleiche niveau mit diesem punkt zu begeben und uns zum pepi zu verfügen. auch jetzt hatten wir glück mit einem parkplatz, direkt am canal grande ecke via roma. von dort waren es nur wenige meter bis in die via della cassa di risparmio 3, eben zum pepi. vor uns betrat ein jüngling das lokal und verursachte damit einen schrei. die hütte war zum brechen voll und die sorglose türöffnung sorgte offenbar für verschüttetes bier, verschmierten senf und weiß der teufel was sonst noch.

wir zogen daher eine besichtigung der piazza unita italie und die suche zweier caches vor. der eine war wahrscheinlich schon weg als wir danach suchten und den anderen suchten wir aufgrund der position nur sehr kursorisch. wir hatten nicht den eindruck, hier viel verpaßt zu haben. jetzt war es aber wirklich an der zeit, etwas in unsere mägen zu füllen, zurück ging es daher zum pepi und wie durch eine wunder fanden wir nunmehr drei tische zu auswahl. wir bestellten prociutto cotto con kren e senape per due. ein gedicht, auch für einen eher-sehr- selten-schweinefleischesser. dazu etwas wein und die welt drehte sich wieder rund, war sie doch durch etwas schweinefett geschmiert. leider hatten wir diesmal nicht das vergnügen eine bestellung einer semmel mit einem halben schweinerüssel zu erleben. es sieht ja wirklich allerliebst aus, wenn zwei halbe halbierte nasenlöcher, nochdazu garniert mit etwas kren, zwischen zwei semmelhälften frech herauslugen. eigentlich wollten wir ja noch der gran malabar (piazza s.giovanni 6) einen weinverkostenden besuch abstatten (gleich nebenan ist die drogerie toso zu finden) aber irgendwie gelang uns dies nicht. vielleicht war es auch besser so, bei dem weinverkostungsangebot wäre eine weiterfahrt eher schwierig geworden.

tja, und so sind wir halt vollkommen nüchtern up-up-and-away-artig nach villa opicina gefahren, ließen dort die karre stehen, bestiegen die straßenbahn nummer 2 und fuhren zurück nach triest. nach ungefähr einem drittel der strecke wurde der wagen ans seil genommen und atemberaubend steile streckenteile herabgelassen. nach ungefähr 25 minuten auf der piazza oberdan angekommen, stiegen wir in den nächsten bergwärts fahrenden zug und schon ging es zurück. die chance auf eine 2er-reise muß man nützen, denn der 2er fährt oder auch nicht nach einem, zumindest mir wahrscheinlich bis ans lebensende verborgenbleibenden, geheimen plan :-)

und da bis zum abendessen bei max noch genügend zeit war, düsten wir nach s.giusto cathedral. ein im abendlicht wunderbares erlebnis. 1900 jahre baugeschichte hinterlassen ihre spuren: von einem partiell unter dem campanile erhaltenen römischen propylon, über eine frühchristlichen basilika, von der allerdings nur noch mosaikspuren erhalten sind, einer marienkirche und einer s.giusto, dem stadtpatron, geweihten kirche, bis zur schließendlich im 14 jh. aus der verschmelzung der beiden letztgenannten bauwerke entstandenen heutigen 5-schiffigen kirche. im sinne des recyklinggedankens, hat man, anläßlich der konstruktion des portals, gleich ein römisches grab, in zersägter form, wiederverwendet und einen der reliefköpfe mittels heiligenschein zu einem stadtheiligen mutiert.

nach der rückkehr ins hotel ging es alsbald zu max und in weiterer folge in hypnos' arme. ob auch herr morpheus beteiligt war, weiß ich nicht mehr .

chronologie einer nichtreise und reise teil vii - triestiner gegend iv - vom hotel über einen tabor zur risiera

nachdem das zweite frugalfrühstück dieses kurzurlaubes erfolgreich vernichtet war, ging es auf große fahrt, sozusagen. eigentlich sollte der heutige tag der stadt selbst gewidmet sein aber da das wetter gar so schön war, beschlossen wir den tag mit einen aussichtscache zu beginnen. es ging daher in aller herrgotsfrüh zum tabor cache unweit monrupinos. das übliche üblichte auch hier in form einer verschlossenen kirche und auch hier hätte das sperrsechserl nichts gebracht, ermangels hausmeister. schade, denn die kirche sah schon von außen recht interessant aus. wir genossen die morgensonne für einige minuten und widmeten uns sodann einem weniger erfreulichen teil unserer stadtvisite.

da geht es hinein
von monrupino ging es via sezana und basovizza richtung triest und dort zur risiera di s.sabba. dem einzigen kz auf italienischen boden. wie der name es schon andeutet, handelt es sich dabei um eine ehemalige reismühle mit reistrocknungs- und lagerhallenensemble im südlichen teil der stadt bei n 45°37.270 e 013°47.385. auch hier tat sich .at besonders hervor, nämlich in der person des odilo globocniks, der 1943 den umbau in ein kz veranlaßte. schon der nachträglich gestaltete eingangsbereich vermittelt den einbahncharakter dieses gebäudes. nach dem schmalen gang kommt man zunächst an der todeszelle vorbei und gelangt in weiterer folge in einen geräumigen hof, welcher ehemals auch den zu einem krematorium umgebauten reistrocknungsofen platz bot. auf der linken seite des hofs befinden sich zellentrakte mit unter anderem grauenhaft kleinen zweipersonenzellen. neben diesen zellen wurden juden, politische gefangene und partisanen auch in großen ehemaligen lagerräumen gefangen gehalten. und was nicht durch menschen belegt war, diente als lagerhaus für das gestohlene hab und gut der gefangenen und anderweitig vertriebener. das kz von s.sabba war nicht als vernichtungslager konzipiert sondern vielmehr als zwischen- und verteilungslager. von hier aus wurden die opfer auf andere lager aufgeteilt, was allerdings nicht bedeutete, daß sie die wachmanschaften die freude versagten, häftlinge zu tode zu prügeln und gegebenenfalls auch gleich vor ort hinzurichten (s. todeszelle) um sich der furchtbaren um- und zustände gewahr zu werden, empfehlen wir einen besuch die erinnerungsstätte. sie werden a priori nicht schockiert sein, wie z.b. in auschwitz-birkenau, sie befinden sich quasi in urbaner umgebung, mit einkaufszentrum und wohnhäusern aber langsam werden sie die schrecklichkeit des ortes empfinden. in diesem sinne ist dieses einzigekz auf .it-boden "didaktisch besser" als viele andere es sind. hier erarbeiten sie sich das schreckliche stück für stück selbst ...


jetzt aber wieder ans licht, für uns ...

Donnerstag, 10. Februar 2011

chronologie einer nichtreise und reise teil vii - triestiner gegend iii - von aquilea über unweit monfalcone, duino, miramare, der nichtmorgenfoiba zum hotel

mit voller wampe ging es nach dem taubenschlag weiter aber zwischendurch einmal ein cacherl zur auflockerung. normalerweise verweigere ich ja covo loco caches aus prinzipiellen überlegungen aber dieser, nochdazu verlockend sozusagen am weg richtung miramare reizte doch zu sehr mit angaben wie "tolle aussicht" o.ä. also nix wie hin zum cl 3509. wir fuhren bis zum fuß des hügels zu und hätten danach fast neue füße benötigt. die karren der kalkklippe waren ziemlich ausgeprägt und die kanten sauspitz. nochdazu war all dies mit wuchernder fauna überdeckt und mit einigen, einen halben meter tiefen, gräben behübscht. kurz und gut: hals- oder besser beinahe haxenbrecherisch, unser wegloser aufstieg. oben angelagt wartete aber wirklich eine recht schöne aussicht auf uns.

von dort ging es zum earthcache die(r)reisenden nach duino, zum wiedergeburtsort des timavo, der in einer früheren inkarnation reka hieß. zu dieser jahreszeit ein wunderbar ruhiger ort. die gothische kirche unweit der quellen ist auch ein lokales kleinod und so paßte eines zum anderen und alles fügte sich zu einem angenehmen halt am weg gen miramare und triest.

weiter also nach miramare, heute hatten wir ja zeit genug, so 1,5 stunden, für einen spaziergang im park und der suche nach einer dose. ebendiese ward schnell gefunden. ein feines doserl in einem sowohl englischen als auch italienischen garten. der maximilian hätte wohl besser daran getan sich weiter um diesen park zu kümmern als napoleon iii. zu folgen und sein mexikanisches abenteuer einzugehen, an dem er letztendlich selbst einging. bleib daheim und nähr' dich redlich! soweit war also auch miramare sozusagen erledigt und noch immer war es nicht allzu dunkel.

nachdem der morgentliche besuch bei der foiba in basovizza ja scheiterte, versuchten wir es am tagesende nochmals und tatsächlich waren wir bis auf ein häufchen aufrechter, nicht mehr als 4 oder 5, und einigen polizisten die einzigen besucher der nationalen gedenkstätte bei n 45°38.105  e 013°51.837. noch einige impressionen unseres besuchs ...




nach dem besuch der erinnerungsstätte und somit gegen ende dieses auch emotional etwas anstrengenden besichtigungstages, ging es nunmehr zurück zum hotel.

es folgte die körperliche grundreinigung und der aufbruch zum max. die trattoria und bar max ist eine institution, auch hier wuseln drei generationen durchs lokal. falsch, eigentlich sind es nur 2 generationen. der jüngste, etwa 16 oder 17 jahre alt, stand, wie zur salzsäule erstarrt, zwischen tresen und zugang zur küche. offenbar endet sein (nicht-)arbeitstag um 20:00 denn genau zu diesem zeitpunkt fuhr ein riesenschub energie in seine muskeln und er entschwand mit affenartiger behendigkeit durch die tür ins freie - nicht, daß es ein verlust gewesen wäre, keineswegs. das essen war gar köstlich: ein salaterl hier, ein paar vorspeiserln da, eine jota ebenso und ein baccala sowieso. dazu gab es brot, wasser und wein sowie café und bitter und brandy. wie könnte ein abend besser ausklingen, also ebenso?

gute nacht zu wünschen!

chronologie einer nichtreise und reise teil vii - triestiner gegend ii - vom frühstück über eine foiba bis nach aquilea

nach einem ereignislosen essen am vorabend, die von der hotelbesitzerin genannte pizzeria in villa opicina war eine akzeptable notlösung da max (dazu später im blog) an mittwochen geschlossen hat, und einem recht frugalen frühstück, so gar nicht a l'italiana, nämlich mit käse, wurst (igitt), gefüllten und ungefüllten croissants, joghurt, guten tee, guter (nixda-haltbar) milch, naja café, und fruchtsäften, gingen wir wohlgestärkt in den tag.

wir hätten nicht so viel essen sollen, denn bei der foiba von basovizza hätte es uns fast den magen wieder geleert, auffeg'jausnet wie ein leider bereits verstorbener bekannter zu sagen pflegte. bei unserem reiseglück erwischten wir genau den tag der foibeopfer-erinnerung (giornata del ricordo delle vittime delle foibe), den 10.2. für unseren besuch der foiba in basovizza. daß weite teile norditaliens ja eher, nennen wir es einmal national infiltriert sind, ist ja nichts neues aber was sich anläßlich dieses tags abgespielt hat, ist kaum zu übertreffen. wir fuhren also von banne über basovizza richtung (sse) san lorenzo. bereits kurz nach basovizza wurde die ohnehin nur 1,75-spurige straße links und rechts von parkenden autos noch mehr eingeengt. bald war uns klar, unter anderem dank des massiven polizeiaufgebots und des ebensolchen des zivilschutzes, daß das ganze brimborium wohl etwas mit der naheliegende foiba zu tun haben mußte. wir lagen richtig! mittlerweile war klar, daß wir dieses schauspiel, nicht an ein solches zu denken, angesichts der mit einmetrigen und knallroten hahnenfedern geschmückten hirntopferln der gardesoldaten und anderer unnötiger teilnehmer, war unmöglich, nicht durch unsere präsenz adeln werden. wir stauten also noch einige hundert meter weiter und waren heilfroh, diesem nationalwahnsinn entkommen zu sein. net amoi in frankreich sans dermaßen deppat!

aber was ist eine foiba eigentlich? die erklärung ist so einfach wie grauslich: ein entweder natürlicher oder aber auch künstlich geschaffener, sehr tiefer spalt im karstkalk, der dazu diente menschen hineinzuwerfen - manche tot, manche lebendig, je nach entmenschung der täter. ganz besonders gern wurde diese art des beweises der entmenschlichung seitens der nazis und der bedauerlicherweise in ihrer terminalen siegeridiotie den erstgenannten in nichts nachstehenden partisanen genutzt. die foiba von basovizza gehört zu den künstlich erstellten foibe, ein alter kohlenbergwerksschacht mit einer tiefe von über 250 m. wie bereits geschrieben, nichts wie weg! wir beschlossen nach aquilea zu fahren, die entmenschlichung durch römische und frühe christliche kultur zu "ersetzen".

gleich bei unserer ankunft besuchten wir einen exquisit gelegenen cache, bei einem römischen friedhof. links 20 hendln, rechts ein paar gemüsebeete und dazwischen ein paar wunderschöne römische gräber - eine sensationelle mischung. so soll geocachen sein. von dort ging es - eh kloar - zum dom und baptisterium. beides gehörte uns sozusagen allein. sogar in der krypta hatte man seine ruhe um die wunderbaren fresken gebührend bewundern zu können. nicht einmal die restauratorin störte.

übrigens sah herr petrus wieder einmal nicht wahnsinnig vif aus der wäsche als wir ihm einen besuch abstatteten :-)  leider war eine besteigung des campanile auch diesmal nicht möglich, die sollen gefälligst das graffelwerk wieder sanieren - ich will da rauf! vor dem dom trafen wir wieder auf den alt-neu-kontrast. diesmal halt war es ein sarkophag und ein fahrrad bzw. die gerade per moped kirchenpost zustellende postlerin. auch das baptisterium war zum ersten mal nicht mit diversen vera(u)nstaltungsmaterialien vollgeräumt und offenbarte so seine ganze schlichtheit.



nach dem dom- und taufkirchenbesuch machten wir uns auf zum ehemaligen römischen flußhafen. auch hier ruhe überall und nicht das penetrante geschnatter unmotivierter kinder- und reisegruppen wie im sommer. auch blieben wir dank der frühen jahreszeit von den stechenden quälgeistern verschont. und als wir unseren umkehrpunkt erreichten, "verhaftete" uns eine freundlichkugelrunde zwergerlaufseherin (pfau, das ist wieder vollkommen unkorrekt ausgedrückt!). mit ihr radebrechte ich einige minuten, ich sprach ein nicht einmal rudimentäritalienisch (vor dem mittagessen gibt es keinen italienischfördernden zungenlöserwein!) und sie kein englisch und doch wußte ich nach einer viertel stunde, daß ihr großvater dem kaiser gedient hat (zeitlich knappe sache), daß sie keineswegs aus der region ist, wo ihr hochzeitsessen vor 4 jahren stattfand (sehr wichtige information, die wir wenig später schamlos ausnutzten) und daß sie, so wie im friaul für offizielle positionen vorgeschrieben, auch ein wenig furlan sprechen würde (echt hilfreich! das einzige wort furlan, das ich kenne, ist fogolar, der offene herd, was sonst sollte ich kennen). jedenfalls war die unterhaltung wieder einmal sehr lustig, allein schon wegen der verständigung :-)

ich erwähnte ja, daß wir die hochzeitsesseninformation schamlos ausgenutzt hätten. nämlich in der form, daß wir es der hochzeitsgesellschaft gleich taten und das restaurant la colombara heimsuchten. zumindest drei generationen wuseln durch das lokal und offenbar stört es den chef auch nicht, wenn das enkerl auf seinem linken arm sitzt während er kocht. uns hat es jedenfalls nicht gestört. die karte scheint, wie ohnehin oft üblich, nur ein hinweis zu sein, was man kochen könnte, wenn man es denn kochte und so inspirierten wir uns beim von einheimischen besetzten nachbartisch :-) keine schlechte entscheidung! auch die nachspeise paßte, frittelle di carnevale ...

Mittwoch, 9. Februar 2011

chronologie einer nichtreise und reise teil vii - triestiner gegend i - eine größere runde ums hotel

nach ein wenig abhängen drängte es uns zu einer ersten runde. also ab zum mare nostrum, ich hab schon so lange nicht mehr den geruch in der nase gehabt, daher dringenst notwendig! die karststufe runter, gelandet beim bahnhof, auf zum miramar/miramare park. dabei haben wir allerdings vergessen, daß es bereits 16:15 war als wir abfuhren und nunmehr schon fast 16:45 - bis ende februar schließt der park allerdings um 17:00 ... also ein wenig die lungomaremauern poliert und ein paar bilder gemacht, morgen ist ja auch noch ein tag. der meeresgeruch war aber schon toll und vor allem ganz dringend notwendig.

danach ging es weiter nach duino, wo ja eine britische privatschule teile des schloßbereichs besetzt hält. zumindest vor 2 jahren war der besuch des schlosses mit ausweiskontrollen und dna-proben (okay, das doch nicht) verbunden. das ersparten wir uns dann doch lieber.

da ich große lust verspürte ein bis drei glaserln des magenmordenden terrano/teran/refosk zu trinken und dazu gröbstgeschnittenen prsut zu verkosten und vielleicht auch noch ein stückl käs dazu, machten wir uns auf die suche nach einer lokalen buschenschank, am altopiano carsico, am karstplateau. andar per osmizze heißt das hier. sehr gut beschreibt den charakter eines solchen unterfangens folgender blogbeitrag. sogar die translate.google.com übersetzung streckt da nicht die patschen. einen groben überblick über geöffnete osmice/osmizze gibt diese seite und auch diese. unvorbereitet wie wir waren und dunkel wie es bereits war, fanden wir keine, die offenheit anzeigenden, buschen und so schafften wir es mit heilen mägen zurück in richtung hotel zu fahren. ebendort holten wir uns noch tips für das abendessen. welches wir sodann auch einnahmen um danach doch einigermaßen ermattet zu entschlafen.

chronologie einer nichtreise und reise teil vi - von ljubljana über diverse löcher bis zum hotel in beinahe triest

wenn man schon von ljubljana richtung triest fährt und wie meine geschätzte mitreisende die höhlen in der gegend nicht kennt, ist ein besuch der postojnska jama, für die monarchisten auch adelsberger grotte, sozusagen ein muß. da zur gegenständlichen jahreszeit die befahrungen etwas weniger dicht als im sommer stattfinden, hatten wir nach kauf der tickets, immerhin satte eur 22,00 p.p., dafür bekommt man aber auch unter anderem eine rüttel-schüttel bahnfahrt geboten, grad so wie bei der öbb, noch mehr als eine stunde zeit um den predjama grad cache zu besuchen. es ist schon ewige zeiten her, daß ich dort war und es ist immer wieder wert sich dieses, in ein höhlenportal gebaute, schloß anzusehen. es "bedient" alle drei höhlenebenen, vom fluß bis zur decke - einfach beeindruckend und zu dieser jahreszeit quasi doppelt, weil man das bild sozusagen nur mit sich selbst teilen muß :-) der cache liegt beim vorgelagerten kircherl und der riesenlinde. leider gilt auch hier: kircherl verschlossen und keiner da zum aufsperren. nach der suche ging es dann noch die wenigen hundert meter zum schloß. leider reichte die zeit für einen besuch nicht aus, mußten wir doch kurz vor 13:00 wieder bei der postojna höhle sein.

predjama grad
bei der jama zeitgerecht angelangt, stellten wir fest, daß wir die einzigen nicht slowenisch- oder italienischsprechenden waren und somit eine sozusagen separatführung mit einem "privatführer" ergattert hatten. der anfangs spröde aber nach 10 minuten flott auftauende führer, hatte sich mit uns auch so manche frage eingehandelt und selbstsredend auch einen entsprechend guten schmattes. wichtig ist es immer, eine win-win-situation herzustellen, nicht nur im job :-) die antworten auf die höhlenearthcachefragen waren bald ermittelt, sie hätten auch locker aus dem i-net ermittelt werden können - aber bitte. zu guter letzt fiel uns auch noch der gute einfluß der eu auf die höhlentierchen auf: die proteüsser haben ein neues, nunmehr proteuswürdiges, heim bekommen. vegetierten sie noch anläßlich meines letzten besuchs in einem betonbecken ohne rückzugsmöglichkeit im relativ hellen licht, so haben sie nunmehr ein recht schön gestaltetes echtes aquarium, mit einrichtung und allem pi-pa-po. auch wird darauf rücksicht genommen, daß die viecher ja kein licht gewöhnt sind. dafür müssen sie allerdings im neuen heim bis zum bitteren proteusende ausharren. ihre fadbetonbeckenvorgänger brauchten nur 2 oder 3 monate auszuhalten ... nach guten 1,5 stunden hatte uns das tageslicht wieder.

skocjan von fast unten
aber was ist schon die postojnska jama gegen die in skocjan, nur knappe 30 km ssw. also nichts wie hin um die erkenntnis zu gewinnen, daß wir nicht ganz 30 minuten zu spät für die zweite und derzeit letzte führung um 15:00 dran sind. macht nix, mach ma halt einen spaziergang nach skocjan downtown: kirche zu, museum 1 zu, museum 2 zu, wir satt. okay, dann geht es halt in die doline runter. nach rund 130 höhenmetern war schluß: drehtür am steilstabstiegsweg in beiden richtungen fixiert. auch wurscht, was könnte uns schon aufhalten? alles in allem ein wunderschöner spaziergang und geschnauft hab ich beim aufstieg wie eine alte dampflock kurz vor der kesselexplosion. aber immerhin konnten wir die daten für den skocjan dolinencache sammeln.

"wir fahren fahren fahren auf der autobahn"
sangen schon kraftwerk in den 70ern

"allerdings nicht zu weit""
sagen wir, denn
triest ist quasi ums eck.

nunmehr stand eine grundsätzliche entscheidung an: in triest oder außerhalb residieren? ich hatte sowohl als auch quartiere aus dem i-netz gesaugt. das erste, noch auf slowenischer seite der grenze, etwas westlich von sezana, schied doch aus, rund 15 km bis triest downtown. das nächstliegende liegt bei villa opicina, rd. 2 km davon richtung südosten (gute 5 km bis trieste downtown) und bot 2 nächte für 2 inkl. frühstück um eur 260,00 im netz an. klingt nicht schlecht und ruhiger als in trst/triest/trieste in der via roma ist es dort sicher auch. also nix wie hin. meine geschätzte begleiterin spricht angeblich etwas italienisch - ihr verhängnis. ich schicke sie zwecks verhandlungen ins wahrlich ruhig gelegene hotel, eigentlich ein riesiges einfamilienhaus mit ehemaliger bar und male mir schon 247 ausreden für den höheren denn i-net preis aus. der lakonische kommentar der heimkehrerin: "des nemma, eur 210,00 für 2 personen inklusive frühstück für 3 nächte." widerspruch wäre ohnehin sinnlos gewesen - und vor allem saublöd, bei diesem angebot. einchecken, douchen, ein wenig abhängen.

was, wir sollen verraten wo die hütte steht? nö! oder doch? tu schon, sei ein braver bub! okay, there it is:
http://www.allavalledibanne.it/, die koordinaten sind n 45°40.656 e 013°48.146 und gratis flotten wlan gibt es nach anmeldung bei der rezeption auch, im ganzen haus. aber nix weitersagen :-)

Dienstag, 8. Februar 2011

chronologie einer nichtreise und reise teil v - ljubljana teil iv, vom "essen" ins hotel

nach unseren, nennen wir sie einmal neuen erfahrungen in der gostilna as(s), fiel unser blick beim verlassen der selbigen auf das gegenüberliegende pub. sofort schoß der dringende wunsch nach einem guinness in mein willhabenzentrum. ein absturzschluckerl des gar köstlichen jamesons kann ja auch nicht schaden. wir enterten die lokalität und betraten ein vollkommen rauchloses, wiewohl leider nicht ruchloses, pub. das bier wurde bestellt ebenso wie 2 schöne, große, milde jamesons. diese gar köstliche kombination versöhnte uns mit der laibacher "gastronomie", mit uns selbst und jedenfalls auch zur sicherheit mit der ganzen welt und dämpfte zumindest meine im bauch befindliche wut ungemein. dies erledigt, spazierten wir noch ein wenig umher sowie zum auto.

es galt die fahrt richtung hotel anzutreten und vielleicht doch noch schnell den am weg liegenden plecnik wehrcache zu suchen. eine wirklich antikisierend ästhetische konstruktion, dieses wehr. auch nächtens und bei schlechter beleuchter ein wunderschönes bauwerk, elegant, schlank ... otto wagners wehr- und schleusenanlagen am oberen ende des donaukanals nehmen sich dagegen direkt plump und klobig aus. jedenfalls war sich das gpsr mit mir und meinen wahrscheinlich 0,5 %o einig, den plank ein wenig verwirren zu müssen. beide wiesen mich zunächst auf die wiese und sodann ins wasser. letzterer umstand um diese tageszeit und eher rutschigen stufen nicht ganz ungefährlich. so konnte es daher nicht weitergehen, der hint mußte her. dekodiert, gelesen, gefunden. in der nähe des wasser ist definitiv nicht zu suchen!

so, jetzt war der tag tatsächlich beendet, die fahrt ins hotel gelang fehlerlos und auch das zimmer ward schnell wiedergefunden :-) ein langer spaziertag mit einigen höhen- und horizontalmetern fand sein ende in einem angenehmen bett.

UPDATE chronologie einer nichtreise und reise teil v - ljubljana teil iii, gostilna as

manchmal werden üble vorkommnisse halbwegs wieder ausgebügelt. nach einem beschwerdemail, das sich gewaschen hatte, traf am 24.2. als reaktion darauf ein mail seitens der geschäftsführung der gostilna as ein. in diesem ersucht man um entschuldigung für den vorfall und schickt als geste der wiedergutmachung einen gutschein über eur 50,00 mit, obwohl dieser bestenfalls die vorspeisen für zwei abdeckt (vielleicht eine spur übertrieben, ich geb's zu) eine nette wiewohl überaus angebrachte geste.

ich verzichte daher auf die veröffentlichung meines mails und empfehle eventuellen besuchern auf einen platz im restaurant zu bestehen, sofern man nicht mit pub-essen konfrontiert werden will. in der saison ist aber eine reservierung ohnehin dringendst angeraten und da sollte es dann nicht zu unangenehmen überraschungen kommen.

chronologie einer nichtreise und reise teil v - ljubljana teil ii, vom hotel bis knapp vorm as(s)

nachdem das zimmer bezogen, wir gereinigt und es beschlossen war, daß wir mit dem auto ins zentrum fahren würden, taten wir dies auch. unweit des hotels lauerte der erste cache (codelli) auf uns. allerdings lauerten uns auch eine mutter mit sohn auf, mit denen wir das gleiche hobby teilen. kurze suche, flotter fund und viel wichtiger, ein nettes gespräch mit händen und füßen sowie den laibacher cocachern. wir sind aber nicht zum cachen hier, daher weiter richtung kultur!

wir fanden einen passenden parkplatz zwischen bahnhof und preseren platz und was noch um einiges wichtiger war, wir fanden diesen parkplatz auch nach einer leichten zechtour, nein, so arg war es auch nicht wirklich, wieder. von dort war es nicht weit zum plecnik v.-triglav cache. leider nur ein micro aber gut geschützt, auch bei sturm und regenschauern. wir mußten abwarten, daß der unweit des verstecks stehende flughafenzubringerbus endlich abfuhr und das unzertrennliche pärchen, wenngleich unter tränen und offensichtlichen liebes- und sonstigen schwüren, endlich trennte. das war ja schon nicht mehr auszuhalten, wahrscheinlich ging er als söldner in die légion étrangère :-) . eine echt tolle hütte, die der herr plecnik da zwischen 1928 und 30 hingestellt hat, absolut sehenswert. btw, langsam kapierten wir, daß heute offenbar ein quasi staatsfeiertag war, der preseren tag.

vom triglav, beim bergwandern verschmutzt man oft die kleidung, muß sie waschen und anschließend bügeln, ging es wohin, wenn nicht zum 1932 bis 34 erbauten bügeleisen, slowenisch peglezn. ein sensationelles haus. grad so wie die spitzseite des chilehaus' in hamburg. und da wir schon in der nähe des burgbergs bügelten, hieß es nix wie auffi. hier war es dann fix: preseren tag. schamlos nutzten wir diesen umstand zum kostenlosen besuch - tja, es war kurz vor 18:00 und somit nixda mit museumsbesuch. egal, schön war es trotzdem, der turm wurde gerade noch just in time bestiegen und das panorama bewundert.

der burgcache wurde unser erster, wenngleich unfreiwilliger, slowenischer nachtcache. zumindest suchten und fanden wir ihn des nächtens. er liegt an einem recht gut gewählten ort, vielleicht 250 m von der zentralburg entfernt. da wir ein rauf-und-runter-ticket für die schrägseilbahn gekauft haben, nutzten wir es auch in diesem sinne. runter war die fahrt obendrein auch noch schöner als in die gegenrichtung, allein schon wegen der nunmehr leuchtenden stadt. am weg zum auto fanden wir noch eine high-tech kuh, die auch gleich die flaschen zum transport ihrer drüsenflüssigkeit verkauft. das mußte selbstredend, es gab sogar eine deutschsprachige anleitung, auch gleich ausprobiert werden. zwei kindsköpfe auf tour eben!

diverse reflektionen fanden wir auch noch, am wasser unweit der stahlkuh. die haben sich ganz schön was einfallen lassen da in laibach. langsam erhoben aber unsere mägen ihre stimme: hunger! na das wird was werden, an einem feiertag ein halbwegs brauchbares lokal aufzutreiben, nochdazu nicht wissend, wo denn hier die guten restaurants zu finden sind - zumindest nicht auswendig wissend wo diese zu finden sind. dafür sind wir aber ausgerüstet aber das wird der letzte teil unseres laibacher abends. ich sage nur gostilna as(s). das zweite, das anglizierende "s" findet im nächsten und definitiven laibachstückerl seine erklärung. bis bald also!

chronologie einer nichtreise und reise teil v - auf nach ljubljana teil i, bis zum hotel

nach diesen drei ganz unterschiedlichen erfahrungen mit dem handling der nationalsozialistischen vergangenheit, nämlich der noch heutigen präsenz, des wegwischens und begrabens und des würdevollens nichtvergessens, haben wir vorab einmal mit diesem thema abgeschlossen und fuhren gen süden.

die sonne schien, der himmel bläute, der motor schnurrte, der magen knurrte. in podbrezje schlug noch schnell die kultur in form eines caches bei einer befestigten kirche zu. wie leider immer öfters üblich, war die kirche versperrt und auch niemand in der gegend um sie uns aufzusperren. gleich bei der kirche stand ein baum auf dessen stamm ein leintuch gespannt war. dieses trug meisterhafte kinderportraits. ein wenig richtung süden, so ungefähr 1 km vom cache fanden wir dann ein gar nettes wirtshaus, dessen namen werden wir auch noch ausfindig machen werden. die gäste waren so bodenständig wie die suppen und so stand einem nicht triefenden pariserschnitzel und einer gar delikaten bratwurst mit sauerkraut nichts mehr im weg. der wein war genießbar sowie der café nicht. damit hatte ich allerdings schon gerechnet - aber ausprobieren muß ich es immer wieder, der erfolg ist immer der gleiche: brrrrr!

leicht ermattet setzten wir nach einiger zeit unseren weg nach ljubljana fort. wir vermieden die autobahn gekonnt und beschlossen vor heimsuchung eines hotels noch einen launigen cache zu erledigen, nämlich den: http://coord.info/GC2JK7D. sofern man sich von nw entlang des flusses anpirscht, hat man das erlebnis sich durch eine schwule cruising area zu bewegen. ein gutes dutzend männer flanierte in teilweise business suit auf dezent gatschigen wegerln durch den busch. das doserl selbst haben wir uns sodann erspart. man mußte mittels einer vollkommen desolaten und übelst zusammengenagelten leiter zuerst auf das dach des bunkers und von dort noch auf einen art geschützt- respektive aussichtsturm klettern. die zweite etappe war mir dann doch zu gefährlich und ich wollte die leiter auch nicht noch weiter maltraitieren, wobei letztere aussage eher als ausrede dient.

also nach dem nichtfund weil nichtzuendesuchend ging es auf zur zimmersuche. im vorfeld hatte ich mir einige hotels aus dem netz gesucht. zwei unmittelbar im zentrum, quasi am fuß des festungsberges und eines etwas außerhalb. ebendieses besuchten wir als erstes. der preis war unschlagbar, eur 54,00 für zwei pro nacht inkl. frühstück und gratis wlan: http://www.bit-center.net/index_eng.html. die zimmer als basic zu beschreiben trifft es recht gut. ein gutes bett, für altspatzen fast schon ein problem weil 10 cm über dem boden :-), ein kleinsttisch, ein schemel, ein flatscreenvolksverblöder und eine in sich geschlossene sanitärecke mit douche, waschbecken und klo and that' it, not more not less! aber was braucht man denn auch mehr. ach ja, ruhig war es auch ausgesprochen und parkplätze gab's gratis und ausreichend. all dies keine 2 km vom burgberg entfernt eine ziemlich occasion. jedenfalls wir nahmen es.


chronologie einer nichtreise und reise teil iv: von der verschütteten nahen vergangenheit in die erinnerte - bericht einer schande ii oder wie es auch anders geht

mahnmal loibl süd
nachdem nunmehr schülerinnen und schüler das erledigen, was die aufgabe des bundeslandes und des staates selbst ist, fällt es nicht wirklich schwer, sozusagen in den tunnel zu verschwinden, die seite zu wechseln. und wenn man sich vor augen hält, um welchen preis die bequemlichkeit mit der karre unter dem berg einfach durchzufahren erkauft wurde, könnt' man leicht frösteln, nicht nur wegen der äußerlichen schweinskälte.

drüben jedenfalls, im land meines urgroßvaters, dem man 1920 freundlich aber bestimmt nahegelegt hat, doch aus maribor richtung .at zu verschwinden. dem land meines urgroßvaters, dem er auch nach dem rauswurf verbunden blieb, wie mir mein vater oft erzählte. dem gegenüber, wie er mir auch erzählte, niemals negative worte fielen. auch so geht es offenbar und darauf bin ich recht stolz! so, genug des rührens im familiengeschichtstopf, man könnt die eigene geschichte sonst womöglich noch zu wichtig nehmen.

hier am loibpaß wurden zwischen 1943 und 1945 menschen gequält, ausgebeutet, geprügelt, verhöhnt, getötet, entwürdigt. südlich des passes und nördlich davon. das nördliche außenlager mauthausens haben wir soeben passiert, wenngleich auch nicht gesehen, das südliche besteht noch. besteht fragmentarisch und bohrt sich mit seinen fudamenten und restmauern umso tiefer ins gehirn. man muß nur stehen bleiben. im nordosten des lagergeländes aber hoch drüber steht wie zum hohn die kirche von sv. ana mit ihrem barocken turm. wie oft wird hier der dorfpfarrer auf das leid der kz-opfer herabgeblickt haben und trotzdem, brav und folgsam dem vor-den-nazis-verstummer eugenio pacelli, papst war er auch, unter dem nickname "pius xii.", entsprechend, regelmäßig fleisch und blut zu sich genommen und an andere verteilt haben. herabblickend auf nicht-und falschgläubige und verbrecher und womöglich auch noch schwule oder zigeuner. im wahrsten sinne des wortes untermenschen, auf die man herabblickt, nicht nur moralisch sondern auch geographisch.

jedenfalls hat zuerst die jugoslawische und nunmehr die slowenische regierung sehr viel getan und tut es auch noch immer, um die erinnerung an diese verbrechen wachzuhalten und wer will kann sich auch noch den rost des krematoriums ansehen, auf dem menschenleben ausgelöscht wurden, so kontradiktorisch dies auch im zusammenhang mit einer verbrennungsstätte klingen mag.


chronologie einer nichtreise und reise teil iii: von kraig in die verschüttete nahe vergangenheit - bericht einer schande i

dienstag, eigentlich wären wir jetzt - halt, nein, schluß damit, syrien ist passé!
 
bild 1

also wir sind in kraig, es ist so gegen 09:30, einigermaßen saukalt, der am vorabend durch die autoräder maltraitierte wiesengrund ist gefroren und somit begehbar ohne gleich halb kraig an den schuhen nach slowenien zu transportieren und wir sind bereit zur abfahrt gen-italien (ja, ich weiß, ein billiger wortwitz aber in unserem fall stimmt es ja). der erste halt läßt nicht lange auf sich warten, der herzogsessel im zollfeld ist unser erstes etappenziel. tatsächlich finden wir ihn :-) und den cache. neben dem cache finden wir einen erlaß der kärntner landesregierung. der text spricht bände (s. bild 1). es ist kaum zu glauben, daß eine elende alt- und neunazidrecksbage es schafft eine ganze gegend in geiselhaft zu nehmen. wieso bildet sich nicht eine gruppierung in diesem bundesland, welche dieser menschenverachtenden schweinepriester- und nonnenpartie (vorsicht, hier wird gnadenlos gegendert!) versucht die existenzgrundlage zu entziehen und ihr elendigliches treiben bei jeder sich bietenden gelegenheit bloßstellt. aber solange natürlich organisationen wie der kärntner abwehrkämpferbund ihr intellektuelles und emotionales gift gefördert und ungestraft verspritzen dürfen, sehe ich da keine chance.

vom zollfeld ging es dann richtung blutgrenze (maria millonig 1928, kärntner landeshymne, 4. strophe: "Wo man mit Blut die Grenze schrieb"). leider war es wirklich saukalt auf rd. 1.500 m.ü.d.m. und schnee lag auch noch genug, wir ersparten uns daher den marsch auf der alten loiblstraße zum dortigen grenzcache. erst am nordportal des loibls machten wir halt.

vogelblick aufs lager
wir besuchten das "grabungsfeld" des am nordportal gelegenen außenlagers des kz mauthausen. immerhin wird gegraben, wenn auch so gut wie nichts mehr gefunden. selbstverständlich wird nicht durch das land kärnten gegraben sondern durch die htl villach und die knobelsdorffschule berlin. ein bericht des orf kärnten dokumentiert dies, ebenso ein kurzer fernsehbeitrag. beide leider undatiert aber wahrscheinlich aus 2010. jetzt wird wenigstens gegraben, nachdem noch 2005 anläßlich der tunnelsanierung einige fudamente durch tonnen an schotter begraben wurden.






nach der tunneldurchfahrt erreichten wir auf der slowenischen seite nach rd. 2 km den südlichen teil des außenlagers des kz mauthausen